Donnerstag, 19. Januar 2017

Shved Show fast gestoppt

Eigenes Bild
Während bei ratiopharm Ulm der olympische Gedanke beim Eurocup herrscht, möchte Khimki Moskau unbedingt ihren Erfolg aus den Jahren 2012 und 2015 wiederholen. Ein Duell mit unterschiedlichen Vorzeichen gab es am 18.01.2017 in der ratiopharm Arena zu sehen.

Bislang kann der Auftritt von Khimiki Moskau in der laufenden Eurocup-Saison als sehr souverän abgestempelt werden. Aber ausgerechnet am letzten Spieltag mussten die Moskauer eine empfindliche Niederlage gegen den FC Bayern Basketball einstecken. Dabei wussten die Münchner den Star der Mannschaft sowie des Eurocup Alexey Shved an die kurze Leine zu halten. Ähnliches Ziel verfolgt auch Thorsten Leibenath mit seiner Mannschaft und hat seine Mannschaft dementsprechend eingestellt. So viel zum Vordergrund der Partie und nun in die Partie.

Viertel 1 (15:27)
Bereits die siebte Partie in Folge muss ratiopharm Ulm auf seinen Lenker und Denker Per Günther verzichten. Dementsprechend musste Braydon Hobbs wieder die Regie übernehmen von Anfang an. Nächste Veränderung in der Anfangsformation war, dass Augustine Rubit den Vorzug gegenüber Da’Sean Butler bekam. Alexey Shved zeigte in den ersten Minuten, weshalb man ihn nicht aus den Augen lassen sollte und seine Mannschaft hatte schnell eine 2:10 Führung inne. Aber neben Shved sorgten der quirlige Guard Vyacheslav Zavytsev und der bullige Center Dmitry Sokolov für Probleme bei der Ulmer Verteidigung und griffen sich einen Offensivrebound nach dem anderen ab. Diese entstandenen zweiten oder dritten Chancen nutzen die Moskauer für ihren Vorteil.

Viertel 2 (34:21)
Als Thorsten Leibenath nach der Viertelpause fast nur die junge Garde – bestehend aus Marcell Pongo und David Krämer – aufs Parkett schickte, dachte fast jeder das sich die Ulmer Mannschaft nun aufgegeben hätte. Aber stattdessen war es ein taktischer Kniff, denn die jungen Wilden sorgten immer wieder für Lücken in der Defensive und der freie Da’Sean Butler konnte in aller Ruhe einen Dreier nach dem anderen versenken. Zudem machte sich eine gewisse Selbstsicherheit bei Khimki Moskau breit, während ratiopharm Ulm immer wieder um jeden Ball kämpften. Knapp 39 Sekunden vor dem Ende des zweiten Viertels sorgte Karsten Tadda für den Führungswechsel und die Halle bebte.

Viertel 3 (16:20)
Dieses Viertel verdient die Überschrift „Feuer gegen Wasser“. Ratiopharm Ulm versuchte seinen Spielstil des schnellen Balles durchzusetzen, während Khimki Moskau darauf bedacht war eher seine Setplays zu spielen. Die Folge war, dass sich die Hausherren immer mehr unnötige Ballverluste einhandelten. Dadurch hatten die Moskauer immer wieder die Chance einfache Punkte zu erzielen. Außerdem stellte Dusko Ivanovic häufig seine Verteidigung um und störte somit den Offensivrhythmus der Ulmer empfindlich. Dank einer guten Quote von außen konnte Ulm den Vorsprung im einstelligen Bereich halten.

Viertel 4 (25:27)
Eine ähnliche Strategie bekamen die knapp 5000 Zuschauer in der ratiopharm Arena zu sehen. Nur die Wurfquote von Moskau kam leicht ins Straucheln und somit konnte Raymar Morgan knapp sieben Minuten vor dem Ende die Partie ausgleichen. Anschließend war es eine offene Partie und Ulm konnte sich einen leichten Vorsprung wieder erarbeiten. Hatten aber nicht mit der Rechnung des ehemaligen Bonner-Spielmachers EJ Rowland gemacht. Dieser übernahm gegen Ende der Partie immer mehr die Verantwortung und führte sein Team auf die Gewinnerstraße. Zudem musste Ulm seiner verkleinerten Rotation Tribut zollen. Dennoch war Shved voller Lob: „Ulm hat eine großartige Mannschaft und großartige Fans“

Top des Spiels
Es wäre zu einfach hier die 28 Punkteleistung von Alexey Shved zu erwähnen, daher bekommt Vyacheslav Zavytsev den Vorzug. Der 27-jährige Guard stellt immer wieder die Ulmer Verteidigung auf den Kopf mit seinen Zügen zum Korb oder angelte sich einen Offensivrebound nach dem anderen. Zudem fand er immer wieder den freien Mann und konnte dadurch seine Mitspieler in Szene setzen. Dank seiner Leistung konnte Alexey Shved auch immer wieder mal durchschnaufen.

Flop des SpielsPetri Mantyla kann hier durchaus genannt werden. Aber wer ist Petri Mantyla? Der steht ja gar nicht im Kader von ratiopharm Ulm oder Khimki Moskau. Der Finne ist zwar eine feste Institution im europäischen Basketball und ist Schiedsrichter. Gestern hatte er manchmal die Partie nicht im Griff. Weder bei den Foulpfiffen gab es keine eindeutige Linie noch gab es immer wieder Verwirrung wegen den Auszeiten.

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