Bild: BBL |
Eine turbulente
erste Halbzeit der Basketball Bundesliga geht nun zu Ende. Im Halbzeitsbericht
werden bereits Awards vergeben sowie das Überraschungsteam und die Enttäuschung
der Hinrunde gekürt.
Das Tabellenbild nach den ersten 16 Spielen hat sich im
Vergleich zu den ersten acht Spielen zumindest an der Spitze wenig verändert.
Ungeschlagen ist weiterhin ratiopharm Ulm und dicht gefolgt von den Brose
Bamberg. Weiterhin Schritt halten der FC Bayern Basketball und die medi
Bayreuth. Zwischen Platz 7, den MHP Riesen Ludwigsburg, und Platz 12, den BG
Göttingen, liegen lediglich zwei Siege Unterschied. Also kann es noch spannend
werden im Kampf um die Playoffsplätze werden. Die rote Laterne haben bislang
die Norddeutschen aus Vechta inne, welche lediglich am 30.10.2016 einen Sieg
gegen die Fraport Skyliners einfahren konnten.
Überraschungsmannschaft:
ratiopharm Ulm
Seit der Einführung der 18er Liga im Jahr 2006 ist es
noch kein Team gelungen
ungeschlagen zu sein nach der Hinrunde. Dies ändert
sich nun mit der Saison 2016/17, denn dort trägt sich ratiopharm Ulm in die
Geschichtsbücher ein. Dabei kommt dieser Erfolg nicht von ungefähr, denn
ratiopharm Ulm konnte seinen Kader im Vergleich zur letzten Saison punktuell
verstärken. Während über die letzten zwei Spielzeiten es schwer war einen
adäquaten Backup für Per Günther zu finden, wurden hier bereits früh die
Weichen gestellt mit einem Bundesligakenner namens Braydon Hobbs. Ebenfalls
konnte die Big Man Riege ausgezeichnet vergrößert – im doppelten Sinne – werden
mit Tim Ohlbrecht. Zwar fiel Augustin Rubit die ersten zwei Monate der
Spielzeit aus, aber dem konnte durch eine intelligente Verpflichtung am Anfang
der Saison mit Dominique Sutton entgegen gewirkt werden. Nahtlos ins System
konnte sich auch Karsten Tadda integrieren. Neben seinen exzellenten defensiven
Fähigkeiten kann er gelegentlich seine Fähigkeiten als Distanzwerfer einsetzen.
Ob ratiopharm Ulm die jüngste Verletzung von Tim Ohlbrecht kompensieren kann
und die Ausdauer hat die Rückrunde genauso famos zu gestalten, muss man
abwarten. Aber für das erste Ausrufezeichen wurde zumindest bereits gesorgt.
Bild: BBL |
Enttäuschungsteam:
Walter Tigers Tübingen
Während die einen Schwaben nur am Jubeln sind, sind die anderen
Schwaben eher im Trauerflor häufiger unterwegs. Nur drei Mal konnten die
Tübinger in der Hinrunde bislang jubeln. Dabei hatten sich die Tübinger übern
Sommer durchaus namhaft verstärkt wie zum Beispiel mit dem BBL Rückkehrer-Duo
Barry Stewart und Gary McGhee. Vom Ligakonkurrenten Bonn konnten die Dienste
des Deutsch-Amerikaner Isaiah Philmore gesichert werden. Erst genannter gilt
als ausgezeichneter Schütze und kann vom uneigennützigen Spiel des Spielaufbaus
Jared Jordan durchaus profitieren. Dennoch hatten die Tübinger mit einigen
Herausforderungen innerhalb der Saison zu kämpfen: Einerseits gab es einige
Verletzungssorgen am Anfang der Saison und andererseits funktionierte der
Neuzugang Anthony Myles nicht wie erhofft. Aufgrund der Verletzungssorgen
mussten die Tübinger auf eine noch kleinere Rotation setzen als der Kader ohne
hin schon ist. Außerdem konnte der Übungsleiter Tyron McCoy selten mit voller
Besetzung trainieren, da immer wieder ein paar Spieler mit Verletzungsplagen
nicht mit trainieren konnten. Weil das Schicksal es weiterhin nicht gut mit den
Tübingern meinte, fällt nun für zwei Monate ihr Leistungsträger Barry Stewart
mit einem Handbruch aus. Zwar wurde bereits nachverpflichtet, aber auch dieser
muss sich erstmal im Spielsystem zurecht finden. Ob die Tübinger mal einerseits
in voller Stärke auftreten diese Saison und andererseits mehr Siege in der
Rückrunde einfahren werden, wird spannend zu beobachten sein.
Rookie der
Hinrunde: Shavon Shields
Während in der Saison 2008/09 über 18 College Rookies in
der Basketball-Bundesliga aufliefen, erlebten diese 2012/13 seinen Tiefpunkt
mit vier Akteuren. In der aktuellen Saison laufen acht Akteure auf, welche ihre
erste Profistation in
Deutschland starteten. Von diesen acht Akteuren liefern
sich wiederum drei Akteure ein heißes Duell der beste Rookie zu werden. Jene
hören auf die Namen: Joseph Lewis von medi Bayreuth, Dyshawn Pierre von den
Braunschweig Löwen und Shavon Shields von den Fraport Skyliners. Letzter
genannter konnte sich nun in der Hinrunde knapp gegen seine zwei Konkurrenten
durchsetzen. Mit seinen knapp 16 Punkten pro Spiel könnte er der achte
Neuankömmling in Folge sein mit einem zweistelligen Punkteschnitt. Co-Trainer
Klaus Perwas war bereits nach den ersten Trainingstagen begeistert von dem
Forward: „Seine unbekümmerte Art des Spiels im Training gibt es uns immer
wieder neue Impulse“ Aber diese Art und Weise des Spiels trifft nicht nur im
Training zu, sondern auch im Spiel. Sieben Mal in dieser Saison war er bereits
bester Werfer seiner Mannschaft und kann eine Siegesquote von 42,9% vorweisen. Zwar
kennen die Gegner bereits seine Spielweise, aber als Rookie lernt man
tagtäglich dazu und somit kann es wieder zu einem Aufschwung seiner Zahlen
geben wie jüngst gegen die Walter Tigers Tübingen.
Bild: Fraport Skyliners |
MVP der Hinrunde:
Raymar Morgan
Für eine ungeschlagene Mannschaft der Hinrunde gehört es
auch fast zur logischen Konsequenz den wertvollsten Spieler der Hinrunde zu
stellen. Dabei fällt die Wahl ziemlich eindeutig auf Raymar Morgan. Der
US-Amerikaner ist die Konstanz in Person. Mit 18.5 Zählern ist er der beste
Werfer des Offensivmotors der Ulmer. Dabei war der 2.03m große Forward zehnmal
der beste Werfer seinen Teams und traf sonst immer zweistellig in jedem Spiel.
Aber nicht nur in der Offensive hilft Raymar Morgan seine Mannschaft stets
weiter, sondern auch in der Defensive. Aufgrund seines tiefen
Körperschwerpunkts angelt er sich 4,3 Defensivrebounds pro Spiel und führt
damit mannschaftsintern die Statistik an. Zudem kann er aufgrund seiner
geringen Körpergröße ohne Probleme Gegenspieler der Position Small Forward,
Power Forward und Center verteidigen. Aber seine größte Waffe innerhalb des
Spiels ist das Pick and Roll gemeinsam mit einem der beiden Point Guards Per
Günther oder Braydon Hobbs, denn damit kann nahezu fast jede Verteidigung der
Liga ausgehebelt werden. Ob Raymar Morgan auch in der Rückrunde so produktiv
sein wird, kann man nicht absehen, aber die Chancen stehen nicht schlecht
aufgrund der Knieverletzung von Tim Ohlbrecht. Zumindest ist die Leistungsexplosion
des Big Man bemerkenswert und bleibt auch in Europa nicht unbeobachtet trotz
kleiner Körperlänge.
Die Effektivsten nach 16 Spielen (alle Hinrunden-Spiele gespielt)
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