Dienstag, 3. Januar 2017

Halbzeit in der BBL

Bild: BBL
Eine turbulente erste Halbzeit der Basketball Bundesliga geht nun zu Ende. Im Halbzeitsbericht werden bereits Awards vergeben sowie das Überraschungsteam und die Enttäuschung der Hinrunde gekürt.

Das Tabellenbild nach den ersten 16 Spielen hat sich im Vergleich zu den ersten acht Spielen zumindest an der Spitze wenig verändert. Ungeschlagen ist weiterhin ratiopharm Ulm und dicht gefolgt von den Brose Bamberg. Weiterhin Schritt halten der FC Bayern Basketball und die medi Bayreuth. Zwischen Platz 7, den MHP Riesen Ludwigsburg, und Platz 12, den BG Göttingen, liegen lediglich zwei Siege Unterschied. Also kann es noch spannend werden im Kampf um die Playoffsplätze werden. Die rote Laterne haben bislang die Norddeutschen aus Vechta inne, welche lediglich am 30.10.2016 einen Sieg gegen die Fraport Skyliners einfahren konnten.

Überraschungsmannschaft: ratiopharm Ulm
Seit der Einführung der 18er Liga im Jahr 2006 ist es noch kein Team gelungen
Bild: BBL
ungeschlagen zu sein nach der Hinrunde. Dies ändert sich nun mit der Saison 2016/17, denn dort trägt sich ratiopharm Ulm in die Geschichtsbücher ein. Dabei kommt dieser Erfolg nicht von ungefähr, denn ratiopharm Ulm konnte seinen Kader im Vergleich zur letzten Saison punktuell verstärken. Während über die letzten zwei Spielzeiten es schwer war einen adäquaten Backup für Per Günther zu finden, wurden hier bereits früh die Weichen gestellt mit einem Bundesligakenner namens Braydon Hobbs. Ebenfalls konnte die Big Man Riege ausgezeichnet vergrößert – im doppelten Sinne – werden mit Tim Ohlbrecht. Zwar fiel Augustin Rubit die ersten zwei Monate der Spielzeit aus, aber dem konnte durch eine intelligente Verpflichtung am Anfang der Saison mit Dominique Sutton entgegen gewirkt werden. Nahtlos ins System konnte sich auch Karsten Tadda integrieren. Neben seinen exzellenten defensiven Fähigkeiten kann er gelegentlich seine Fähigkeiten als Distanzwerfer einsetzen. Ob ratiopharm Ulm die jüngste Verletzung von Tim Ohlbrecht kompensieren kann und die Ausdauer hat die Rückrunde genauso famos zu gestalten, muss man abwarten. Aber für das erste Ausrufezeichen wurde zumindest bereits gesorgt.

Enttäuschungsteam: Walter Tigers Tübingen
Während die einen Schwaben nur am Jubeln sind, sind die anderen Schwaben eher im Trauerflor häufiger unterwegs. Nur drei Mal konnten die Tübinger in der Hinrunde bislang jubeln. Dabei hatten sich die Tübinger übern Sommer durchaus namhaft verstärkt wie zum Beispiel mit dem BBL Rückkehrer-Duo Barry Stewart und Gary McGhee. Vom Ligakonkurrenten Bonn konnten die Dienste des Deutsch-Amerikaner Isaiah Philmore gesichert werden. Erst genannter gilt als ausgezeichneter Schütze und kann vom uneigennützigen Spiel des Spielaufbaus Jared Jordan durchaus profitieren. Dennoch hatten die Tübinger mit einigen Herausforderungen innerhalb der Saison zu kämpfen: Einerseits gab es einige Verletzungssorgen am Anfang der Saison und andererseits funktionierte der Neuzugang Anthony Myles nicht wie erhofft. Aufgrund der Verletzungssorgen mussten die Tübinger auf eine noch kleinere Rotation setzen als der Kader ohne hin schon ist. Außerdem konnte der Übungsleiter Tyron McCoy selten mit voller Besetzung trainieren, da immer wieder ein paar Spieler mit Verletzungsplagen nicht mit trainieren konnten. Weil das Schicksal es weiterhin nicht gut mit den Tübingern meinte, fällt nun für zwei Monate ihr Leistungsträger Barry Stewart mit einem Handbruch aus. Zwar wurde bereits nachverpflichtet, aber auch dieser muss sich erstmal im Spielsystem zurecht finden. Ob die Tübinger mal einerseits in voller Stärke auftreten diese Saison und andererseits mehr Siege in der Rückrunde einfahren werden, wird spannend zu beobachten sein.

Rookie der Hinrunde: Shavon Shields
Während in der Saison 2008/09 über 18 College Rookies in der Basketball-Bundesliga aufliefen, erlebten diese 2012/13 seinen Tiefpunkt mit vier Akteuren. In der aktuellen Saison laufen acht Akteure auf, welche ihre erste Profistation in
Bild: Fraport Skyliners
Deutschland starteten. Von diesen acht Akteuren liefern sich wiederum drei Akteure ein heißes Duell der beste Rookie zu werden. Jene hören auf die Namen: Joseph Lewis von medi Bayreuth, Dyshawn Pierre von den Braunschweig Löwen und Shavon Shields von den Fraport Skyliners. Letzter genannter konnte sich nun in der Hinrunde knapp gegen seine zwei Konkurrenten durchsetzen. Mit seinen knapp 16 Punkten pro Spiel könnte er der achte Neuankömmling in Folge sein mit einem zweistelligen Punkteschnitt. Co-Trainer Klaus Perwas war bereits nach den ersten Trainingstagen begeistert von dem Forward: „Seine unbekümmerte Art des Spiels im Training gibt es uns immer wieder neue Impulse“ Aber diese Art und Weise des Spiels trifft nicht nur im Training zu, sondern auch im Spiel. Sieben Mal in dieser Saison war er bereits bester Werfer seiner Mannschaft und kann eine Siegesquote von 42,9% vorweisen. Zwar kennen die Gegner bereits seine Spielweise, aber als Rookie lernt man tagtäglich dazu und somit kann es wieder zu einem Aufschwung seiner Zahlen geben wie jüngst gegen die Walter Tigers Tübingen.

MVP der Hinrunde: Raymar Morgan
Für eine ungeschlagene Mannschaft der Hinrunde gehört es auch fast zur logischen Konsequenz den wertvollsten Spieler der Hinrunde zu stellen. Dabei fällt die Wahl ziemlich eindeutig auf Raymar Morgan. Der US-Amerikaner ist die Konstanz in Person. Mit 18.5 Zählern ist er der beste Werfer des Offensivmotors der Ulmer. Dabei war der 2.03m große Forward zehnmal der beste Werfer seinen Teams und traf sonst immer zweistellig in jedem Spiel. Aber nicht nur in der Offensive hilft Raymar Morgan seine Mannschaft stets weiter, sondern auch in der Defensive. Aufgrund seines tiefen Körperschwerpunkts angelt er sich 4,3 Defensivrebounds pro Spiel und führt damit mannschaftsintern die Statistik an. Zudem kann er aufgrund seiner geringen Körpergröße ohne Probleme Gegenspieler der Position Small Forward, Power Forward und Center verteidigen. Aber seine größte Waffe innerhalb des Spiels ist das Pick and Roll gemeinsam mit einem der beiden Point Guards Per Günther oder Braydon Hobbs, denn damit kann nahezu fast jede Verteidigung der Liga ausgehebelt werden. Ob Raymar Morgan auch in der Rückrunde so produktiv sein wird, kann man nicht absehen, aber die Chancen stehen nicht schlecht aufgrund der Knieverletzung von Tim Ohlbrecht. Zumindest ist die Leistungsexplosion des Big Man bemerkenswert und bleibt auch in Europa nicht unbeobachtet trotz kleiner Körperlänge.

Die Effektivsten nach 16 Spielen (alle Hinrunden-Spiele gespielt)


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