Bild: NBA |
Heute Nacht geht
es los und passend dazu gibt es die Vorschau auf die Western Conference. Aber
was können wir vom Westen erwarten?
Die Western Conference hatte einen turbulenten Sommer
hinter sich. Drei Legenden haben sich verabschiedet: Kevin Garnett, Tim Duncan
und Kobe Bryant. Zudem sorgten die Golden State Warriors gemeinsam mit Kevin
Durant für den größten Diskussionsstoff des gesamten Sommers. Welche
Auswirkungen hat dies alles auf das Gefüge innerhalb der NBA? Kann der Westen
wieder den Titel zurückholen?
Northwest Division
– „Interesting Division“
Normalerweise ist die Situation in der Northwest Division
immer Glasklar gewesen. Seit 2010 dominieren die Oklahoma City Thunder die
Division und ließen lediglich in der Saison 2014/15 den Portland Trail Blazers
den Vortritt.
Aber auf dem ersten Blick lässt eine sichere
Vorhersagekraft über den Sieger dieser Division nicht zu. Der zweite Blick
mutmaßt einen Dreierkampf zwischen den Minnesota Timberwolves, Portland Trail
Blazers und den Utah Jazz.
Für die erstgenannten Timberwolves wäre es der erste
Divisionstitel in ihrer Vereinsgeschichte nach 2004, aber auch der verdiente Lohn für die
Arbeit der letzten Jahre. Durch intelligente Trades sowie Draftpolitik verfügen
die Timberwolves über einen talentierten Kader mit wenigen Schwächen. Außerdem
konnten sie sich übern Sommer die Dienste von Tom Thibodeau, welcher der jungen
Mannschaft auch noch das Verteidigungsgen einimpfen wird. Sollte dennoch nach
einer Schwachstelle gesucht werden innerhalb der Truppe, dann findet er diese
im Distanzwurf. Kein einziger Akteur im Kader hat über 40% von Downtown bisher
getroffen.
Was dem anderen eine Problemzone ist, ist dem anderem ein
Segen. So ähnlich werden sich das die Portland Trail Blazers denken. Mit Damian
Lillard und CJ McCollum verfügen die Trail Blazers über ein sehr potentes Duo
jenseits der 7.24m und der Punkteverteilung. Wenn das Duo heiß läuft, dann
können sie über die Hälfte aller Punkte stemmen. Was aber auch ein Risiko
birgt, wenn einer von den beiden einen schwachen Tag hat. Eine weitere
Schwachstelle des Kaders ist, dass sie über keinen nennenswerten Verteidiger
verfügt.
In diesem Dreierkampf scheinen wohl die Utah Jazz leicht
die Nase vorne zu haben, denn keines der Probleme der beiden Konkurrenten sind
bei den Utah Jazz vorhanden. Stattdessen können die Mannen aus der
Mormonenhochburg mit einem variablen Kader dienen, welcher auch gleichzeitig
Defensiv sehr stark wirkt nicht nur dank Rudy Gobert. Interessant wird die
Minutenverteilung sein sowie die Reaktion von einigen Spielern, da sie nun
weniger spielen werden als vergangene Spielzeit.
Gedanken über Russell Westbrook sich nicht machen muss,
denn er ist nun der alleinige Superstar in Oklahoma. Seine Gedanken werden sich
eher damit beschäftigen, ob er im Alleingang seine Thunder in die Playoffs
führen kann. Außerdem wird er sich fragen inwieweit sich die neuen Spieler in
das Spielsystem integrieren lassen wie Victor Oladipo oder Ersan Ilyasova.
Von all dem möchten die Denver Nuggets noch nix wissen,
denn sie sind immer noch mitten im Rebuilt-Prozess. Diesen Sommer konnten sie
noch mehr Talent nach Colorado dazu gewinnen, denn während des Drafts verfügten
die Nuggets über drei Picks innerhalb der ersten zwanzig Picks. Getragen wird
die Mannschaft weiterhin vom Dreiergespann: Danilo Gallinari, Emmanuel Mudiay
und Jusuf Nurkic. Aber auch das Trio kann nicht die Schwachpunkte - in der
Offensive sowie Defensive - auffangen
über die gesamte Mannschaft verfügt.
Pacific Divison – „Shocking
Division“
Zwei Teams und ein gemeinsames Problem. Aber der Reihe
nach: Kevin Durant steigt aus seinem Vertrag aus und ist frei verfügbar. Viele
waren sich relativ sicher, dass Durant wieder zurück zu den Oklahoma City
Thunder zurück kehrt nur zur besseren Konditionen. Aber dann die
Schocknachricht: Die Golden State Warriors sichern sich die Dienste des
Combo-Forwards. Vergangene Saison haben die Warriors noch den Fabelrekord der
Chicago Bulls pulverisiert und nun fragt sich jeder: Sind die Warriors nun
unschlagbar? Klare Antwort: Nein! Denn aufgrund der Akquisition von Kevin
Durant mussten die Warriors einige Spieler gehen lassen und somit fehlt es an
einer adäquaten Bank. Und somit teilen sie das gleiche Schicksal wie die Los
Angeles Clippers. Denn die Clippers verfügen über ein ähnlich teures Trio mit
Blake Griffin, DeAndre Jordan und Chris Paul und haben somit kaum finanziellen
Spielraum für eine tiefe Bank. Nichtsdestotrotz gelten beide Mannschaften als
heiße Anwärter für den Titel die beste Mannschaft im Westen zu werden.
Von diesem Titel träumen die Los Angeles Lakers, Phoenix
Suns und Sacramento Kings, aber wissen auch das dieser noch weit weg ist. Die
Los Angeles Lakers müssen sich erstmal mit dem Gedanken anfreunden, dass kein
Kobe Bryant ihnen die Kohlen aus dem Feuer holen wird, sondern dass sie nun auf
sich allein gestellt sind. In Arizona muss der Teamgedanke erst einmal
implementiert werden, denn aktuell verfügt der Kader über mehr Egos als
Teamplayer. Weiterhin auf der Suche nach der eigenen Identität sind die
Sacramento Kings, aber mit dem Einzug ins neue Stadion „Golden 1 Center“
soll der erste Schritt gemacht werden in die richtige Richtung.
Southwest Division – „Old Man Division“
Was haben Pau Gasol, Zach Randolph und Dirk Nowizki
gemeinsam?
Richtig! Alle Drei sind über 35 Jahre alt und spielen immer noch
Basketball auf höchsten Niveau.
Bild: Keith Allison |
Die San Antonio Spurs haben seit Jahren den Ruf weg, dass
sie eine alte Mannschaft sei. Immer wieder straften sie ihre Kritiker ab und
gewannen ein Spiel nach dem anderen. Nun ist Tim Duncan zwar in Rente gegangen,
aber die San Antonio Spurs setzen weiterhin auf die Karte Erfahrung und haben
sich die Dienste von Pau Gasol gesichert. Aber aufgrund der Erfahrung büßen die
Spurs weiterhin in Punkto Athletik ein und sind somit weiterhin verwundbar
gegen Mannschaften wie die Los Angeles Clippers oder Golden State Warriors.
Über einen großen Erfahrungsschatz verfügt auch die erste
Fünf der Memphis Grizzlies. Aber die Chemie zwischen Randolph, Gasol und Conley
stimmt einfach und so entlohnen die Grizzlies den letztgenannten fürstlich. Zudem
konnten die Grizzlies einen zweiten Ballverteiler für ihre Starting Five mit
Chandler Parsons gewinnen. Großes Fragezeichen bleibt die Bank der Grizzlies,
denn diese verfügt über große Unerfahrenheit. Inwieweit der neue Trainer David
Fizdale eine Balance findet, bleibt spannend.
Eine ähnliche Aufgabe steht Rick Carlisle bei den Dallas
Mavericks bevor. Während des Sommers kamen einige neue Spieler dazu, welche
neben defensiven Defizite haben, aber auch nach Integration ins Spielsystem
schreien. Große Stärke der Mavs 2016/17 das sie nun über Athletik verfügen als in den Jahren zuvor und dadurch wird
Platz für Schützen wie Dirk Nowitzki oder dem Neuzugang Harrison Barnes. Außerdem fanden die
Verantwortlichen mit Andrew Bogut einen kongenialen Partner an die Seite von
Dirk Nowitzki. Vieles erinnert im ersten Moment an das Meisterteam 2011, aber
die Liga hat sich nun mal verändert und Dirk Nowitzki wird nicht jünger und
somit bleibt der Meistertraum eine Illusion.
Den Traum von einer Meisterschaft hegen auch Anthony
Davis und James Harden. Aber solange die Beiden – der eine New Orleans Pelicans
und der andere die Houston Rockets – alleine ihre Teams tragen müssen, müssen
sie weiter davon träumen und dies ist einfach Status Quo. Während Anthony Davis
eines der vielseitigsten Spieler – allen voran in der Defensive – ist, wird
James Harden durch den Trainerwechsel wie entfesselt wirken. Mike D‘ Antoni ist
für seine schnelle Spielweise bekannt und hat mit James Harden den perfekten
Zögling in seinen Reihen. Ähnliche Hoffnungen können sich die Pelicans
ausmalen.