Mittwoch, 10. März 2021

Lieber Basketball-Gott


Bild: Gunnar Rübenach 
 

Lieber Basketballgott,

seit nun mehr über ein Jahr müssen wir auf Live Basketball in einer Halle verzichten. Stattdessen müssen wir auf das digitale Angebot von Magenta Sport zurückgreifen. Selbstverständlich investieren wir, die Fans, gerne das Geld jeden Monat, um unsere Lieblingsmannschaft immerhin vor der Mattscheibe zu verfolgen. Dennoch schmerzt es Woche um Woche die leeren Ränge zu sehen und die Sehnsucht steigt in der Halle mit fiebern zu wollen.

Basketball lebt einfach von Emotionen. Emotionen auf dem Platz, aber auch Emotionen auf den Rängen. Fans können zwischen Sieg und Niederlage bei engen Partien das Zünglein an der Waage sein. Nicht umsonst vom Hexenkessel oder der Hölle gesprochen. Aber alles das fehlt nun.

Für Basketball Ästhetiker kann als schwacher Trost gesagt werden, dass die Spiele teilweise schöner geworden sind in dieser Saison. Spieler hören mehr die taktischen Anweisungen vom Trainer oder die angesagten Spielsysteme des Aufbauspielers auf dem Feld. Aber es ist wie eben schon angesprochen nur ein schwacher Trost.

Lieber würde man in den Rängen stehen oder sitzen. Ein Plastikbecher in der Hand halten, indirekt ins Spielgeschehen eingreifen und den Schiedsrichter als Blindschleiche bezeichnen. Aber auch fehlt der gemeinsame Austausch in der Halbzeit im Foyer einer Halle. Oder sich im Vorfeld der Partie bereits treffen. Über die taktischen Kniffe des Gegners philosophieren oder wie die Liga allgemein gerade dasteht. Alles das erfolgt nun digital und viel sachlicher ohne große Emotionen. Der Verfall in die Versachlichung der Situation geschieht und schnell gehen Gespräche in einem Zahlenmeer verloren statt in Emotionen über die eigene Leistung.

Nichts, aber rein gar nichts kann den Besuch der eigenen Halle ersetzen oder das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Auswärtsfahrt. Gemeinsam mit dem Bus quer durch die Republik fahren, egal ob Regen, Schnee oder Sonnenschein. Einfach eine gemeinsame Exkursion, einfach mit dem gemeinsamen Ziel einen Auswärtssieg einfahren zu wollen und überglücklich wieder durch die Nacht nach Hause zu fahren.

Statt Humba in der Halle existiert nur noch der nüchterne Griff zur Fernbedingung und der Fernseher wird einfach ausgeschaltet. Zwar glücklich über den Sieg oder traurig über die Niederlage, aber dennoch nicht 100%ig erfüllend wie als wäre man in der Halle gewesen.

Verdammt, der Live Sport fehlt uns einfach allen im Moment.

Gib uns doch bald diese Möglichkeit und bring ein Ende dieser Pandemie.

Herzlichst

Dein Daniel

Montag, 5. Oktober 2020

Nix dem Zufall überlassen

   
 

Nach der letztjährigen Vizemeisterschaft musste John Patrick fast seinen kompletten Kader umbauen. Aber wer den langjährigen Trainer der MHP Riesen kennt, weiß das sein Scouting in den letzten Jahren immer besser geworden ist und er nix dem Zufall überlässt. 

Zufall. Ist es Zufall, dass John Patrick der Dienstälteste Trainer der BBL ist? Ein Blick auf die Tabellenplatzentwicklung der MHP Riesen seit seiner Amtsübernahme zeigt eine steile Kurve nach oben. Erst zog er als erste deutsche Mannschaft ins Top4 der Basketball Champions League ein, dann feierte er überraschend eine Vizemeisterschaft. Selbstverständlich war die Situation der Bubble etwas ganz besonderes, aber dennoch muss der monetäre Ligakrösus FC Bayern Basketball in zwei Spielen in Schach gehalten werden. Der gemeine Fan fragt sich daher, wohin kann die Reise der Riesen noch gehen? Selbstverständlich wäre der Titel der nächste logische Schritt, aber in Ludwigsburg versucht man sich eher in Bescheidenheit. Schließlich geht es in der kommenden Saison viel mehr um das finanzielle Überleben als um sportliche Sterne abzugreifen. Die Corona Situation trifft Hallensportarten besonders hart. Die angestrebte 20% Auslastungsquote von Seiten des Bundes sind zwar eine kleine finanzielle Hilfe, aber eine 100% ausgelastete Halle wäre für alle Vereine inklusive den MHP Riesen Ludwigsburg eher ein Segen und hilfreich. 

Aderlass im Sommer
Von der Situation zwar beeindruckt, hat John Patrick diesen Sommer dennoch keine Verschnaufpause gehabt. Schließlich möchte er sportlich gerne an die letzte Spielzeit anknüpfen und als eine Überraschungsmannschaft gelten, welche ab und zu den größeren Mannschaften ein Bein stellt. Dabei musste er auch einen Aderlass in Kauf nehmen, aber darauf war er bereits eingestellt. Somit steht ihm sein Dreigestirn aus Weiler-Babb, Knight und Wimbush nicht mehr zu Verfügung. Erstgenannter machte von seiner Ausstiegsklausel gebrauch, aber blieb innerhalb der Liga und wechselte zum Ligakonkurrent FC Bayern Basketball. Marcos Knight zog es hingegen in die französische Liga und schloss sich dem AS Monaco an. Thomas Wimbush spielt in Zukunft in der Türkei und wechselte zu Petkim (Türkei). Aber auch die Verträge von Rollenspielern wie Hans Brase oder Konstantin Konga wurden nicht verlängert. Nichtsdestotrotz können sich die Fans über eine Rückkehr freuen, denn beide fanden ihr neues Glück innerhalb der Liga. 

Bunter Strauß aus Routine und Neulingen
Desto mehr können sich die Fans über die neuen Gesichter freuen im Dress der Riesen. John Patrick hat dabei versucht eine Mannschaft zu formen, welche zu einem aus Ligaroutiniers besteht und zum anderen aus Liganeulingen. Allen voran auf der deutschen Position wurde auf Spieler gesetzt, welche die Liga bereits kennen. Wer außerdem John Patrick kennt, möchte er Spieler, welche sich in der Verteidigung aufopfern. Hierzu passt kein geringere als der zweifache Verteidigungsspieler der Liga Yormas Polas Bartolo. Ein eher ungewöhnlicher Neuzugang auf dem ersten Blick erscheint Elias Harris. Lange sah es diesen Sommer so aus als ob der gebürtige Speyrer ein Sabbatjahr einlegen wird, aber ein Anruf von John Patrick und der 2fache NBA Spieler war auf dem Weg in die Barockstadt. Auch bereits in der Liga bekannt und hatte wahrscheinlich die kürzeste Anreiste ist Javontae Hawkins. Zuvor spielte der vielseitige Forward knapp 100km östlich bei den Crailsheim Merlins. Besonders für das Spiel von außen gibt Hawkins dem Ludwigsburger Spiel eine neue zusätzliche Dimension. Knapp 37% seiner Distanzwürfe waren in der letzten Saison ein Treffer. Neuzugang und aktuell noch unter Flagge von Neuseeland unterwegs, aber perspektivisch soll Yannick Wetzell einen deutschen Pass erhalten. Der gebürtige Kiwi verbrachte in der vergangenen Saison an der San Diego State. Zwar gewann er mit der SDSU 30 seiner 32 Spiele, aber im Finale um die Krone der Montain West Conference musste man sich wie im Vorjahr der Utah State in einem denkbar knappen Spiel geschlagen geben. Yannick Wetzell steuerte dabei 12 Punkte bei und holte 13 Rebounds. Auf der Guard Position vertraut John Patrick eher seiner Scouting Qualitäten und bringt 3 neue Profis in die Liga. Lediglich Desi Rodriguez kann bereits auf Auslandserfahrung verweisen. Der gebürtige New Yorker versuchte sein Glück bei Hapoel Tel-Aviv. Aber nach vier Spielen plagte ihm einerseits das Heimweh und andererseits gab es ein Missverständnis hinsichtlich seiner Rolle und er kehrte zurück an die G-League zu den Agua Caliente Clippers. Dort machte er eher als knallharter Verteidiger seinen Namen alle Ehre und nicht als potente Offensivkraft. Eher das komplette Gegenteil ist der zweifache Gegenspieler Barry Brown Jr. Bei den Iowa Wolves wusste er aufgrund seiner starken 3er Quote und flinken Händen zu überzeugen. Das Nesthäkchen aller ausländischen Spots bekleidet K.J. Feagin. Der Kalifornier ist nicht nur ehemaliger Spielkamerad von Yannick Wetzell von der San Diego State, sondern gilt auch als heimlicher Strippenzieher des Erfolgs aufgrund seiner aggressiven Verteidigung. Ähnlich sah es auch die Trainer der Mountain West Conference und kürten ihn zum besten Verteidigungsspieler der Saison. Aber auch in der Offensive leistete 1.85m große Guard seinen Beitrag und war zu 12% aller Spiele der beste Werfer seiner Mannschaft. 

Rückkehrer an die Barockstadt
Aber neben den neuen Gesichtern im Trikot der MHP Riesen kann John Patrick auch sich auf zwei Rückkehrer freuen. Zwar ist die Rückkehr von WoBo keine große Überraschung, aber dennoch erfreut es die Fan Herzen. Mit 275 BBL Spielen ist der 2.08m große Center der erfahrenste Spieler in der kommenden Spielzeit. Auch seine ruhige Art und Weise waren ein wichtiger Baustein zum letztjährigen Erfolg. Zwar stand die Nummer 18 nur 15 Minuten auf dem Parkett, aber konnte mit Fähigkeiten glänzen, welche jenseits des Statistikbogens erfasst werden. Darunter zählen entscheidende Blöcke setzen für die Guards, unermüdlicher Einsatz in der Pick and Roll Verteidigung und vieles mehr. Größere Auffälligkeiten auf dem Statistikbogen dagegen hat der zweite Rückkehrer. Mit seiner Rückkehr haben auch wohl die meisten Fans nicht gerechnet. Jaleen Smith entwickelte sich nicht nur innerhalb der Bubble zum heimlichen MVP, sondern war gefühlt bereits in halb Europa unter Vertrag. Nun soll er eine Rolle als Führungsspieler einnehmen im neuformierten Kader und mit seinem Hunger auf Erfolg die Mannschaft antreiben. Und vielleicht ist Jaleen Smith genau das Puzzleteil der Mannschaft, welchen den letztjährigen Erfolg wiederholen lässt.

Zufall? Nein in Ludwigsburg gibt es keine Zufälle. Alles passiert mit einem gewissen Plan und Zielstrebigkeit. Diese zwei Eigenschaften können den Schwaben helfen wieder vorne mitzuspielen und die Großen zu ärgern – ob mit Zuschauern oder ohne Zuschauern.

Bildquelle: Gunnar Rübenach

Dienstag, 4. August 2020

Willkommen zurück, Andrea Trinchieri

Bildquelle: Easycredit BBL

Es war der 02.12.2003 als Andrea Trinchieri seine ersten Berührungspunkte mit der BBL hatte. Damals stand der 4. Spieltag des ULEB Cups an und Andrea Trinchieri war als Co Trainer zu Besuch in der Ballsporthalle in Frankfurt. Nach der Saison folgte eine Reise als Cheftrainer quer durch Italien ehe er in der Saison 2013/14 mit Unics Kazan sich einen Namen im europäischen Basketball machte. Anschließend erfolgte sein erstmaliges Engagement in der BBL bei Brose Bamberg.

Am 15.07.2020 kehrt Andrea Trinchieri als Cheftrainer in der BBL zurück und übernimmt das Zepter beim FC Bayern Basketball. Bei der Pressekonferenz hat er angekündigt, dass er sich verändert hätte. Eine Analyse des bisherigen zusammengestellten Kaders.

Guards
Bereits in Kazan versuchte der Italiener seine Spielphilosophie mit 3 Guards durchzusetzen. Damals bekleidete Tywain McKee die Aufbauposition, Andrew Goudelock war der dominante Combo Guard und Nikos Zisis war der groß gewachsene First Pass Guard sowie verlängerte Arm von Andrea Trinchieri. Problematisch, aber auch wohlmöglich das Verhängnis des Eurocup Finales war die komplette Ausrichtung auf das Spiel von Andrew Goudelock. Dadurch konnte Tywain McKee nicht immer seine Fähigkeiten ausspielen. Anschließend zog Andrea Trinchieri weiter nach Bamberg. Auch dort installierte Trinchieri 3 Guards. Brad Wannamaker sollte der verlängerte Arm darstellen. Janis Strelnieks, der solide Schütze mit Aufbauspielerfähigkeiten und Carlon Brown der dominante Scorer. Leider kam es zur Verletzung von Carlon Brown und Trinchieri musste seinen Kader neu ausrichten. In dem Zusammenhang bekam Karsten Tadda mehr Spielanteile. Im Laufe der Saison wurden dann Josh Shipp und Dawan Robinson nachverpflichtet. In seiner zweiten Saison in Bamberg kam es zur Wiedervereinigung mit Nikos Zisis. In der dritten Saison in Bamberg verließ Brad Wannamaker den Verein und an seiner Stelle wurde Fabien Causeur eingesetzt. Auch mit dem Franzosen funktionierte weiterhin das Prinzip der 3 Guards. In seinem letzten halben Jahr in Bamberg versuchte Andrea Trinchieri das System mit Hilfe von Ricky Hickman, Daniel Hackett und Nikos Zisis zu implementieren. Aber offenbar haben weder Ricky Hickman noch Daniel Hackett damals das Spielsystem verstanden. Danach heuerte Andrea Trinchieri bei Partizan Belgrad an. In seiner ersten kompletten Saison beim serbischen Eurocup Vertreter setzte er seine Idee weiter fort. Die Achse hieß dort: Marcus Paige, Vanja Marinkovic und Rade Zagorac bzw. im Laufe der Saison stieß Alex Renfroe zur Mannschaft. Als solide Passgeber etablierte sich in dem Gefüge Marcus Paige mit 4.1 Vorlagen und Alex Renfroe mit 5.5 Vorlagen. In seiner zweiten Saison versuchte er zwar mit 3 Guards zu spielen, aber wie in seinem letzten Jahr in Bamberg funktionierte das System nicht immer tadellos. Aber nun zurück zu den Bayern und ihren aktuellen Kader. Mit TJ Bray verfügt Andrea Trinchieri über einen verlängerten Arm des Trainers mit ähnlicher Veranlagung wie Nikos Zisis mit zusätzlicher Wurfvariation. Mit Petteri Koponen hat er den überdurchschnittlichen Schützen mit Spielaufbaufähigkeiten wie einst Janis Strelnieks in Bamberg. Wade Baldwin kann der dominante Guard in diesem Dreiergeflecht sein, wenn er seine kompletten Fähigkeiten zeigt.

Fazit: Der FC Bayern Basketball braucht nicht unbedingt einen klassischen Point Guard wie einst Stefan Jovic oder Braydon Hobbs in ihren Reihen. Das Spielsystem von Trinchieri sieht eine aktuelle Guard Rotation vor. Außerdem gibt der Kader noch mehr Optionen her wie beispielsweise Nihad Djedovic oder auch Nick Weiler-Babb.

Forwards
Aufgrund des Einsatzes von 3 Guards wird die Small Forward Position bei Andrea Trinchieri oftmals vernachlässigt. In Kazan war dort Dreh und Angelpunkt Chuck Eidson. Der ehemalige Gießen Spieler konnte auch aufgrund seiner Statur auch damals auf die Power Forward Position abrücken zur Not.
In seinem ersten Jahr in Bamberg hatte Andrea Trinchieri diese Rolle für Ryan Thompson vorgesehen. Aber auch sollte Josh Duncan damals sowohl auf dem Small Forward als auch auf dem Power Forward sowie Center aushelfen. Aber ähnlich wie bei Carlon Brown musste Josh Duncan verletzungsbedingt die Rotationsidee von Trinchieri umbauen lassen. Dies war der Moment von Darius Miller. Der Alumni der University of Kentucky entpuppte sich als Glücksgriff und auch in der zweiten Saison von Trincheri war Miller Dreh und Angelpunkt auf dieser Position. Auf der Power Forward Position sollten in seiner zweiten und dritten Saison Nicolo Melli und Daniel Theis eine variable Rolle einnehmen. Ähnlich wie auf der Guard Position funktionierte die Forward Position nicht im letzten halben Jahr bei Trinchieri. Einerseits entpuppte sich Quincy Miller als nicht diszipliniert genug und Luka Mitrovic hatte mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Nur Augustine Rubit wurde seiner Rolle gerecht. Im ersten vollständigen Belgrad Jahr übernahm diese Rolle Jack Landale und dieser bekam von Stefan Jankovic Unterstützung. Im zweiten Jahr bestand die Rotation aus Rashawn Thomas und Stefan Bircevic. Zu Beginn der Saison sah Andrea Trinchieri noch James McAdoo für diese Rolle, aber er tauschte ihn verletzungsbedingt gegen Reggie Redding aus.
In München kann für diese Rollen einerseits auf Vladimir Lucic bauen, aber auch kann Nick Weiler-Babb die Darius Miller Rolle übernehmen mit der Zeit. Aber auch Paul Zipser kann eine größere Rolle übernehmen in dieser Rotation. Auch ist die Akquisition von JaJuan Johnson kein Zufall, denn Johnson spielte damals gemeinsam mit Brad Wannamaker in einer Mannschaft und wusste auch zu überzeugen.

Fazit: Das Andreas Trinchieri keinen zweiten Darius Miller auf dem Spielermarkt finden wird, ist sowieso klar. Aber die Forwards sind ziemlich variabel einsetzbar und passen somit genau in den Geschmack des Italieners. Insbesondere Nick Weiler-Babb könnte manche überraschen in seiner Rolle.

Center
In Kazan und dort insbesondere beim Eurocup war der Trumpf von Andrea Trinchieri der eher der variable und eher „kleinere“ Center. Für diese Rolle war damals Luke Harangody der perfekte Spieler. In seinem ersten Bamberg Jahr war dort Trevor Mbakwe sofort zu Stelle in der Zone, wenn es brennt. Im zweiten und dritten Jahr übernahm diese Rolle einerseits Daniel Theis und andererseits Leon Radosevic. Wobei Radosevic eher die klassische Center Rolle bekleidet hatte. Im letzten Bamberg Jahr war zwar Radosevic noch im Kader, aber weil die Spielidee bereits auf der Forward Position wie angesprochen nicht 100%ig funktionierte setzte sich dies leider auch auf der Center Position fort. Zwar versuchte Augustine Rubit auch hier die Lücke zu stopfen und während der Saison auch Dejan Musli. Aber die Saison war aus Sicht von Trinchieri sowieso schon zum Scheitern verurteilt. In Belgrad übernahm Jack Landale diese Doppelrolle, aber auch überzeugten Bandja Sy oder Djordje Gagic mit ihren Fähigkeiten. In seinem zweiten Belgradjahr übernahm der ehemaliger Bonner Stefan Bircevic die Doppelrolle. Die Rolle des „kleinen“ Center hatte der US-Amerikaner William Mosley inne.
In der kommenden Saison hat Andrea Trincheri ein „Luxusproblem“ auf der großen Position. Einerseits kann JaJuan Johnson die Doppelrolle ausfüllen, aber diese kann ebenfalls Malcolm Thomas je nach Gegner. Jalen Reynolds könnte die Erinnerungen an Trevor Mbakwe hervorrufen zumindest bezüglich seines Inside Spiels.

Fazit: Es ist kein Zufall, dass das Andrea Trinchieri damals Kyle Hines entdeckte. Aber in der kommenden Saison könnte hier der gewisse Unterschied liegen zu seinen bisherigen Stationen. Inwieweit hier die Balance zwischen Liga und Euroleague gefunden werden kann, bleibt spannend zu betrachten.

Montag, 20. Januar 2020

Endlich hat es geklappt

Bild: Gunnar Rübenach
MHP Riesen Ludwigsburg vs. FC Bayern Basketball (37:31) 81:74

Über 16 Spielen war der FC Bayern Basketball ungeschlagen gegen die MHP Riesen Ludwigsburg. Nun ist der Knoten geplatzt bei den Barockstädter. Zudem war es der 8. Heimsieg in Folge. Den Start-Ziel-Sieg ebnete das stark aufspielende Duo Khadeen Carrington und Marcos Knight.

Q1 (15:10) Ludwigsburger Defense
Trotz der Erkrankung von Konstantin Konga geht John Patrick volles Risiko gegen den FC Bayern Basketball und lässt mit nur 2 Big Man spielen mit Jonas Wohlfahrt-Bottermann und Hans Brase. Beim FC Bayern Basketball kommt es im Gegenzug zum Ligadebüt von T.J. Bray und Zan Marl Sisko. Bereits in den ersten Minuten der Partie war klar, dass diese Partie eine sehr intensive werden würde. Aufgrund der intensiven Verteidigung kam es zu Abstimmungsproblemen beim amtierenden Deutschen Meister und Ludwigsburg konnte diese zum Ausbau der Führung nutzen. Marcos Knight setzte 0.1 Sekunden vor Ende des ersten Viertels einen besonderen Nadelstich und die Ludwigsburger Führung wuchs auf über fünf Punkte zu diesem Zeitpunkt.

Q2 (22:21) Caisin’s Kunstwurf mitten ins Herz
Der nächste Nadelstich der Ludwigburger erfolgte direkt zu Beginn des zweiten Viertels. Khadeen Carrington traf seinen zweiten Dreier des Spiels und baute somit die Führung um acht Zähler aus. Anschließend sahen die Fans wieder eine intensiv geführte Partie. Zwar versuchten die Bayern mit Hilfe ihrer individuellen Klasse sich wieder heran zu kämpfen, aber zerschellten oftmals an der Verteidigung der Ludwigsburger. Zwar schafften die Bayern anschließend dennoch den Ausgleich, aber zwei Dreier von Knight und Nick Weiler-Babb sorgten wieder für den Vorsprung von fünf Punkten. Anschließen übernahm Petteri Koponen für die Bayern und der Vorsprung schmolz dahin. Aber John Patrick nahm 25.3 Sekunden vorm Ende nochmals eine Auszeit und zeichnete den letzten Spielzug für das Viertel auf. Das Resultat war das Marcos Knight wie eine Dampfmaschine durch die Zone marschierte und sich mit zwei Freiwürfe belohnte. Anschließend hatten zwar die Münchner wieder Ballbesitz. Aber der Ball ging verloren und Radii Caisin traf aus gut 20m mitten ins Herz bzw. in den Korb.

Q3 (24:20) Profit durch Ballverluste der Bayern
Die ersten Minuten des dritten Viertel waren davon geprägt, dass es körperlich zu ging. Beide Mannschaften handelten sich in der Verteidigungsarbeit ein unsportliches Foul ein. Aber Ludwigsburg ließ sich dennoch nicht aus der Ruhe bringen. Sie trafen ihre Würfe, verteidigten aufopferungsvoll und bauten somit ihre Führung nach und nach aus. Auf einmal zeigte die Anzeigetafel einen Vorsprung von über 15 Zählern und die Fans waren voll und ganz aus dem Häuschen. Die Bayern wirken bisher wie von der Rolle und spielen wenig wie ein Team zusammen. In Zahlen bedeutet dies, dass die Münchner bereits über 16 Ballverluste sich geleistet haben. Diese Konstellation und Fakten spielen den Ludwigsburger mächtig in die Karten und lässt sie somit ihr Spiel spielen.

Q4 (20:23) Mit Nadelstiche auf die Erfolgsstraße
Huestis entwickelte sich in den ersten Minuten des vierten Viertels wie der rettende Strohhalm für Oliver Kostic und die Bayern kam wieder zurück ins Spiel. Aber Ludwigsburg wäre nicht Ludwigsburg in dieser Partie. Die Barockstädter setzten immer wieder sanfte Nadelstiche in der Offensive und in der Defensive. Die Rollenspieler Nick Weiler-Babb und Thomas Wimbush bestachen dabei mit wichtigen Dreier oder krachenden Dunks.  Aber insbesondere das Duo von Carrington und Knight war ein unüberwindbares Hindernis für die bayerische Verteidigung. Insgesamt sorgte das Duo für 46 Punkten von 81 Punkten.



Punkteverteilung
MHP Riesen Ludwigsburg: Carrington (25), Weiler-Babb (12), Smith (6), Knight (21), Herzog (0), Caisin (3), Patrick (dnp), Wohlfahrt-Bottermann (2), Wimbush (10), Leissner (2),
von Fintel (0), Brase (0)

FC Bayern Basketball: Bray (5), King (0), Koponen (4), Monroe (18), Lo (9), Zipser (13),
Flaccadori (0), Barthel (5), Sisko (2), Huestis (12), Radosevic (6)

Trainerstimmen
John Patrick (MHP Riesen Ludwigsburg) „Wir haben unseren GamePlan gut umgesetzt. Die Jungs haben diszipliniert gespielt. Unser Vorteil war sicherlich, dass wir über zwei Wochen Pause hatten und uns auf das Spiel perfekt vorbereiten konnten. Somit haben wir einen wichtigen Sieg einfahren können.“

Oliver Kostic (FC Bayern Basketball) „Glückwunsch an Ludwigburg zum Sieg. Wir konnten nicht das Spiel kontrollieren und Ludwigsburg hat 40 Minuten lang uns beschäftigt. Die Rebounds und Turnover haben uns ins Kontor geschlagen.“

Stimme des Spiels
Hans Brase (Forward, MHP Riesen Ludwigsburg) „Wir haben so gespielt, wie wir spielen wollten. Dabei gilt es, dass wir so spielen wollen, dass der Gegner nicht sofort unser Spielsystem erkennt. Aber natürlich war es für uns auch ein großer Vorteil, dass die Münchner nun das dritte Spiel in fünf Tagen hatten und wir über zwei Wochen Pause. Dadurch haben wir sie zum richtigen Zeitpunkt erwischt und konnten sie dementsprechend schlagen.“

Freitag, 6. Dezember 2019

"Kann man an den Ohren haben"

Bild: publicdomainvectors
Wie ihr aus meinen Berichten sicherlich raus gelesen habt, höre ich aktuell sehr gerne Podcast. Gemessen an meiner Lieblingssportart Basketball werde ich euch meine persönliche fünf besten Podcast empfehlen.

#1 - Something Basketball
Wenig überraschend, dass auf der Nummer 1 ein Basketball Podcast befindet. Stimmt wohl, aber dieses Format von - der ehemaligen Pressesprecher der Telekom Baskets Bonn - Jörg Bähren macht einfach viel Hörspaß. Seine Gäste sucht er sehr gezielt aus und sein Basketball Sachverständnis durch seine Berufserfahrung ist sehr fundiert. Außerdem fragt er auch seinen Gäste mehr als nur die Standardfragen und kitzelt somit mehr als Standardfloskeln heraus. Wer ein großer Freund des orangen Leders ist und gleichzeitig interessante Interviews liebt, dann ist dieser Podcast einfach hörenswert. Manchmal ist der Podcast auch tatsächlich zeitlos.

#2 - Chip and Charge
Wer mich kennt, der wird diese Wahl wenig überraschend. Tennis ist einfach meine zweite große Leidenschaft neben Basketball. Andreas Thies und Philipp Joubert haben einerseits die einmalige Chance diverse Turnier vor Ort zu sehen und haben andererseits ein großes Fachwissen. Darüberhinaus haben beide eine angenehme Stimme und dadurch ist es problemlos möglich den Beiden über Stunden zu lauschen. Auch der Einbau von OTönen runden dieses Podcast häufig perfekt ab. Bei den wichtigsten Turnieren gibt es auch immer ein Daily und dadurch ist es nicht einmal wichtig ein Spiel vorher gesehen zu haben. Die Zwei schaffen es tatsächlich die Spiele so nachzuerzählen und das Kopfkino wird automatisch abgespielt.

#3 - "Was jetzt?"
Wie? Ein Nachrichtenpodcast, der unter der Woche rauskommt und nur 11 Minuten im Schnitt geht, landet bei dir auf Platz 3. Exakt. Dieser Podcast von der Wochenzeitung Zeit hilft mir immer wieder in der Früh die verpassten Nachrichten vom Vortag kurz und kompakt zu hören. Selbstverständlich kann ich durch Twitter viele Neuigkeiten aus meiner Newsblase erfahren, aber aufbereitet und im Hörformat um das wichtigste zu erfahren, ist dieser Podcast für mich sehr hilfreich. Außerdem werden immer kleine hausinterne Interviews als Drittmeinung eingebaut. Dieser weiterer Blickwinkel rundet das Format ab.

#4 - Ein Stunde Film
Deutschland Funk Nova insgesamt ist eine ganz tolle Podcastplattform. Eigentlich kann fast jeder Podcast daraus genannt werden. Aktuell höre ich aus der Serie "Eine Stunde Talk" und "Eine Stunde Film". In meine fünf besten Podcast hat es nun der Filmpodcast geschafft. Dies hat unterschiedliche Gründe. Einerseits gehe ich gerne in Kino und andererseits gucke ich auch mittlerweile immer häufiger Netflix. Tom Westerholt schafft es in einer amüsanten Art und Weise immer wieder die neusten Highlights vorzustellen. Aber auch hat er die Möglichkeit immer wieder tolle Interviewgäste einzuladen in den Podcast.

#5 - Relationship Mastery
Eigentlich das neuste Mitglied in meiner Podcastfamilie. Eigentlich führe ich auch eine glückliche Beziehung. Dennoch ist es immer wieder interessant eine Drittmeinung über das Thema Beziehung zu hören. Außerdem sei betont, dass ich den Podcast nicht als Beratungspodcast sehe, sondern als Meinungsbildungspodcast. Laura Depping verfügt auch über eine große Lebenserfahrung kann sich somit in viele Lebenssituationen hineinversetzen, aber auch ihre Bildungshintergrund helfen ihr weiter diesen Podcast abzurunden. 

Best Sixth Man - Reingeschwitzt
Wie in der guten Basketball Manier gibt es auch einen besten Bankspieler und somit darin wird ein Podcast genannt, denn ich über einen Tipp erhalten habe und als gut empfunden habe. In dem Fall einen Dank an Nicola Kiermeier. Dank ihren Tweet habe ich diesen Podcast entdeckt. Ich bin zwar kein Zocker an der Konsole, aber eSport ist eine aufstrebende Sportart. Auch sehe ich hier und da gerne ein Fußballspiel und kann somit etwas anfangen, wenn man darüber berichtet. In einer Podcastausgabe hatte Hauke van Göns einen eSport Spieler von Schalke zu Gast. Es war ein sehr interessanter Einblick, wenn jemand sein Hobby zum Beruf gemacht hat.

Falls ihr weitere Tipps habt, dann bin ich gerne offen für neue Hörideen. In dem Sinn: Kann man an den Ohren haben.



Montag, 25. November 2019

November Rain

Bild: Eigene Darstellung
Wer kennt diesen Hit von Guns n' Roses nicht aus dem Jahr 1987? Aber es passt eigentlich gar nicht zum finnischen November. Eigentlich müsste der Titel heißen: November Snow

Was ging im November?
Also zusammenfassend war mein November eigentlich gefüllt mit vielen Ereignissen. Anfang November bin ich nach Tampere gereist und habe mein erstes Basketball Spiel der finnischen Liga angeschaut. Davon habe ich euch bereits in einem separaten Blog-Eintrag berichtet. Nach meinen Ausflug ist der Winter total eingebrochen in Oulu. Teilweise bis zu -16 Grad kalt. Klingt natürlich im ersten Moment sehr kalt, aber eigentlich ist diese Kälte nicht spürbar. Warum das so ist? Nun ja die Kälte ist ziemlich trocken und nicht so feucht wie die Kälte in Deutschland. Dennoch sollte sich warm angezogen werden. Größte Umstellung aktuell ist aber nicht die Kälte, sondern viel mehr das die Tage immer kürzer werden und das tatsächlich spürbar. Zwar kennt man das Phänomen im Dunkeln aus der Haustür zu gehen und im Dunkeln auch wieder nach Hause zu kommen. Aber es ist bereits gegen 15 Uhr hier Dunkel und das ist nicht bekannt aus unseren Kreisen. Man gewöhnt sich dennoch dran und daher keine Sorge um mich. Außerdem empfinde ich noch keine Müdigkeit oder eine Art Depression. Ergo ich empfinde noch kein Vitamin D Mangel. Abseits von den Wintererlebnissen habe ich auch ein Wochenendausflug nach Tallinn vorgenommen, da ich eine Auslandsreise nach mindestens 90 Tagen durchführen musste. Also passend am 90. Tag in Finnland habe ich das Land verlassen und mich in Richtung Estland aufgemacht. Anstelle den Nachtzug zu nehmen, habe ich mich für eine Reise nach Helsinki tagsüber entschieden und eine Übernachtung in der Hauptstadt. War auch eine gute Entscheidung, dadurch bin ich ausgeschlafen nach Estland gereist mit der Fähre. Bei der Fähre handelt es sich um ein riesigen Dampfer, der auch ganz viele Menschen transportiert. Innerhalb der 2.5 Stündigen Überfahrt kann man auf jegliche Art unterhalten werden. Einerseits mit guten Essen und andererseits durch einen Partysektor mit Live Band. Aber ein durchaus zu empfehlen. Schneller geht es fast nicht auf die andere Ostsee-Seite. In Estland angekommen, habe ich mich auch gleich aufm Weg zum Hotel gemacht und habe eingecheckt. Danach habe ich innerhalb von 6h versucht die ganze Altstadt anzuschauen. Fazit: Ich habe es geschafft, aber es ist sehr mühsam. Man wird förmlich erschlagen von den Impression innerhalb der Zeitreise ins Mittelalter. Eine Reise, die sich auf jeden Fall lohnt. Das nächste Mal würde ich mich deutlich mehr Zeit nehmen für die Stadt. Nach meiner Ankunft in Oulu und in der Folgewoche war der Herbst zurück in der Stadt. Im Schnitt war es 2-3 Grad und der Schnee war komplett verschwunden. Aber zum Wochenende kam der Schnee wieder zurück und die Kälte. Aber wie bereits angekündigt: Winter is coming

Die Leseratte?
Naja, diese hatte sich auch bisschen in den Winterschlaf begeben. So viele Bücher habe ich leider nicht gelesen in diesem Monat. Lediglich zwei Bücher für das Studium habe ich durchgelesen. Einerseits "Running Lean" von Ash Maurya und andererseits "Lean Ux" von Jeff Gothelf. Aber wenn ihr mehr über Gruppendynamiken lernen wollte und ähnliches kann ich diese beiden Bücher empfehlen.

Hörempfehlung?
Weiterhin bin ich ein großer Fan von Podcasts während meines Aufenhalt hier. Diesen Monat kann ich euch das "Morning Briefing" von Gabor Steingart empfehlen. Gabor Steingart ist der ehemalige Herausgeber vom Handelsblatt. Seine Kontakte durch diese Zeit nutzt er in seinem Podcast und hat interessante Gäste in seinem Podcast. Ansonsten ist eine wie er selbst sagt eine vernünftige Stimme der Politik und Wirtschaft. Diese andere, aber auch sehr kritische Blick auf diverse Themen gefallen mir sehr gut.

Last not Least
"December will be magic"  


Sonntag, 3. November 2019

"A Win is a win"

Bild: Eigene Aufnahme

Tampereen Pyrintö : Salon Vilpas (42:46) 85:96

Fast 11h Zug fahren nur für 2h Basketball. Manche Menschen würde diese Formel als verrückt bezeichnen. Ich nenne es: Mein erstes Korisliiga Spiel! Leider sind von Oulu aus nicht viele Orte der finnischen Basketballliga optimal erreichbar. Entweder man sitzt noch länger im Zug oder es fährt gar kein Zug hin. Eine Ausnahme stellt Tampere da und nachdem bei Salo mit Mikko Koivisto ein ehemaliger Skyliners spielt, habe ich mich auf dem Weg dahin gemacht. Nun ein kleiner, aber feiner Spielbericht dazu.


Q1 (26:23) Vorteil: Heimmannschaft

Der 9. Spieltag der finnischen Basketballliga stand an. Während Vilpas einsame Kreise an der Tabellenspitze mit einer Saisonniederlage zieht, findet sich Tampere im Tabellenmittelfeld wieder. Diesen Klassenunterschied wurde auch in den ersten Minuten der Partie bereits bemerkbar, denn Vilpas begann mit einem 2:7 Start. Aber Tampere kämpfte sich zurück in die Partie und hielt über das ganze Viertel hinweg das Spiel eng. Dennoch wurde bereits in den ersten 10 Minuten bemerkbar, dass in der finnischen Liga eigentlich die Amerikaner ihren Stempel aufdrücken möchten. Außerdem ist auch auffällig, dass zwar viel auf dem Feld kommuniziert wird, aber dennoch verfällt das Spiel recht schnell in eine 1 gegen 1 Isolation. Als neutraler Beobachter fällt es einem dadurch sehr schwer das Spiel zu beobachten.

Q2 (16:23) Ärgere nicht den Favoriten

Tampere startete zwar mit einem erfolgreichen Dreier ins zweite Viertel, aber musste danach einen 0:9 Lauf von Vilpas einstecken. Nach einem Offensivfoul gegen ihren Center und Fanliebling Benjamin Raymond holten die Fans ihre Mannschaft wieder zurück auf die Erfolgsspur und Tampere übernahm wieder die Führung im Spiel. Aber der individuelle Klassenunterschied war immer wieder spürbar und Vilpas übernahm abermals die Kontrolle des Spiel. Einerseits fanden sie den defensiven Zugang im Spiel und andererseits erwischte Tim Coleman einen Sahnentag und traf gefühlt jeden Wurf. Deswegen stand eine vier Punkte Führung für Vilpas nach den ersten 20 Minuten in den Büchern.

Q3 (29:28) Hohes Tempo

Zwar hat Vilpas die ersten Punkte im dritten Abschnitt gemacht, aber Tampere wirkte insgesamt wach gerüttelter von der Ansprache in der Kabine. Dennoch hatte Vilpas immer wieder eine passende Antwort parat. Insgesamt gingen beide Mannschaft mit einem hohen Tempo ans Werk. Nach ungefähr 3 Minuten stand es bereits 10:10 in dem Viertel. Leider wirkte Tampere oftmals sehr planlos, wenn Vilpas ihre Verteidigung auf ein anderes Level gehoben hat. Insbesondere die Zonenverteidigung war ein sehr effektives Mittel. Dennoch war das dritte Viertel auch von vielen Problemen bei der Konzentration geprägt. Daher konnte Tampere auch das Spiel mitgestalten und den Abstand konstant halten.

Q4 (14:24) Tampere gibt den Widerstand auf

Es war spürbar, dass Vilpas unbedingt den achten Sieg im neunten Spiel haben möchte. Dementsprechend wurde der volle Fokus auf die Verteidigungsarbeit. Der Lohn wurde schnell bemerkbar, denn der Punktevorsprung wuchs allmählich an und hatte seinen Höhepunkt mit 11 Punkten. Dies war auch gleichzeitig der Vorsprung am Ende der 40 Minuten. Insgesamt war es die individuelle Klasse auch von Vilpas, welche den Ausschlag gab für den Sieg.

Punkteverteilung:

Tampereen Pyrintö: Lehto (19), Rose (10), Raymond (20), Small (17), Kilpinen (0),
Heinonen (5), Nixon (7), Peltokangas (7), Saarinen (0), Lehtonen (dnp)


Salon Vilpas: Koivisto (5), Kantonen (11), Nenonen (14), Rannikko (6), Coleman (28),
McNeace (12), Laine (0), Laster (20), Thompson (0)


Stimme zum Spiel (Mikko Koivisto): "Ein Sieg ist ein Sieg. Aber natürlich verdanken wir es einer guten Leistung im letzten Viertel. Dort haben wir nochmals alles rausgeholt. Aber selbstverständlich ist es auffällig, dass uns einerseits ein Aufbauspieler noch fehlt für die Ruhe im System und andererseits das unsere Amerikaner im Team noch sehr ruhig sind. Aber wir haben auch einen sehr erfahrenen Kern in der Mannschaft und das ist sehr wichtig."