Montag, 25. November 2019

November Rain

Bild: Eigene Darstellung
Wer kennt diesen Hit von Guns n' Roses nicht aus dem Jahr 1987? Aber es passt eigentlich gar nicht zum finnischen November. Eigentlich müsste der Titel heißen: November Snow

Was ging im November?
Also zusammenfassend war mein November eigentlich gefüllt mit vielen Ereignissen. Anfang November bin ich nach Tampere gereist und habe mein erstes Basketball Spiel der finnischen Liga angeschaut. Davon habe ich euch bereits in einem separaten Blog-Eintrag berichtet. Nach meinen Ausflug ist der Winter total eingebrochen in Oulu. Teilweise bis zu -16 Grad kalt. Klingt natürlich im ersten Moment sehr kalt, aber eigentlich ist diese Kälte nicht spürbar. Warum das so ist? Nun ja die Kälte ist ziemlich trocken und nicht so feucht wie die Kälte in Deutschland. Dennoch sollte sich warm angezogen werden. Größte Umstellung aktuell ist aber nicht die Kälte, sondern viel mehr das die Tage immer kürzer werden und das tatsächlich spürbar. Zwar kennt man das Phänomen im Dunkeln aus der Haustür zu gehen und im Dunkeln auch wieder nach Hause zu kommen. Aber es ist bereits gegen 15 Uhr hier Dunkel und das ist nicht bekannt aus unseren Kreisen. Man gewöhnt sich dennoch dran und daher keine Sorge um mich. Außerdem empfinde ich noch keine Müdigkeit oder eine Art Depression. Ergo ich empfinde noch kein Vitamin D Mangel. Abseits von den Wintererlebnissen habe ich auch ein Wochenendausflug nach Tallinn vorgenommen, da ich eine Auslandsreise nach mindestens 90 Tagen durchführen musste. Also passend am 90. Tag in Finnland habe ich das Land verlassen und mich in Richtung Estland aufgemacht. Anstelle den Nachtzug zu nehmen, habe ich mich für eine Reise nach Helsinki tagsüber entschieden und eine Übernachtung in der Hauptstadt. War auch eine gute Entscheidung, dadurch bin ich ausgeschlafen nach Estland gereist mit der Fähre. Bei der Fähre handelt es sich um ein riesigen Dampfer, der auch ganz viele Menschen transportiert. Innerhalb der 2.5 Stündigen Überfahrt kann man auf jegliche Art unterhalten werden. Einerseits mit guten Essen und andererseits durch einen Partysektor mit Live Band. Aber ein durchaus zu empfehlen. Schneller geht es fast nicht auf die andere Ostsee-Seite. In Estland angekommen, habe ich mich auch gleich aufm Weg zum Hotel gemacht und habe eingecheckt. Danach habe ich innerhalb von 6h versucht die ganze Altstadt anzuschauen. Fazit: Ich habe es geschafft, aber es ist sehr mühsam. Man wird förmlich erschlagen von den Impression innerhalb der Zeitreise ins Mittelalter. Eine Reise, die sich auf jeden Fall lohnt. Das nächste Mal würde ich mich deutlich mehr Zeit nehmen für die Stadt. Nach meiner Ankunft in Oulu und in der Folgewoche war der Herbst zurück in der Stadt. Im Schnitt war es 2-3 Grad und der Schnee war komplett verschwunden. Aber zum Wochenende kam der Schnee wieder zurück und die Kälte. Aber wie bereits angekündigt: Winter is coming

Die Leseratte?
Naja, diese hatte sich auch bisschen in den Winterschlaf begeben. So viele Bücher habe ich leider nicht gelesen in diesem Monat. Lediglich zwei Bücher für das Studium habe ich durchgelesen. Einerseits "Running Lean" von Ash Maurya und andererseits "Lean Ux" von Jeff Gothelf. Aber wenn ihr mehr über Gruppendynamiken lernen wollte und ähnliches kann ich diese beiden Bücher empfehlen.

Hörempfehlung?
Weiterhin bin ich ein großer Fan von Podcasts während meines Aufenhalt hier. Diesen Monat kann ich euch das "Morning Briefing" von Gabor Steingart empfehlen. Gabor Steingart ist der ehemalige Herausgeber vom Handelsblatt. Seine Kontakte durch diese Zeit nutzt er in seinem Podcast und hat interessante Gäste in seinem Podcast. Ansonsten ist eine wie er selbst sagt eine vernünftige Stimme der Politik und Wirtschaft. Diese andere, aber auch sehr kritische Blick auf diverse Themen gefallen mir sehr gut.

Last not Least
"December will be magic"  


Sonntag, 3. November 2019

"A Win is a win"

Bild: Eigene Aufnahme

Tampereen Pyrintö : Salon Vilpas (42:46) 85:96

Fast 11h Zug fahren nur für 2h Basketball. Manche Menschen würde diese Formel als verrückt bezeichnen. Ich nenne es: Mein erstes Korisliiga Spiel! Leider sind von Oulu aus nicht viele Orte der finnischen Basketballliga optimal erreichbar. Entweder man sitzt noch länger im Zug oder es fährt gar kein Zug hin. Eine Ausnahme stellt Tampere da und nachdem bei Salo mit Mikko Koivisto ein ehemaliger Skyliners spielt, habe ich mich auf dem Weg dahin gemacht. Nun ein kleiner, aber feiner Spielbericht dazu.


Q1 (26:23) Vorteil: Heimmannschaft

Der 9. Spieltag der finnischen Basketballliga stand an. Während Vilpas einsame Kreise an der Tabellenspitze mit einer Saisonniederlage zieht, findet sich Tampere im Tabellenmittelfeld wieder. Diesen Klassenunterschied wurde auch in den ersten Minuten der Partie bereits bemerkbar, denn Vilpas begann mit einem 2:7 Start. Aber Tampere kämpfte sich zurück in die Partie und hielt über das ganze Viertel hinweg das Spiel eng. Dennoch wurde bereits in den ersten 10 Minuten bemerkbar, dass in der finnischen Liga eigentlich die Amerikaner ihren Stempel aufdrücken möchten. Außerdem ist auch auffällig, dass zwar viel auf dem Feld kommuniziert wird, aber dennoch verfällt das Spiel recht schnell in eine 1 gegen 1 Isolation. Als neutraler Beobachter fällt es einem dadurch sehr schwer das Spiel zu beobachten.

Q2 (16:23) Ärgere nicht den Favoriten

Tampere startete zwar mit einem erfolgreichen Dreier ins zweite Viertel, aber musste danach einen 0:9 Lauf von Vilpas einstecken. Nach einem Offensivfoul gegen ihren Center und Fanliebling Benjamin Raymond holten die Fans ihre Mannschaft wieder zurück auf die Erfolgsspur und Tampere übernahm wieder die Führung im Spiel. Aber der individuelle Klassenunterschied war immer wieder spürbar und Vilpas übernahm abermals die Kontrolle des Spiel. Einerseits fanden sie den defensiven Zugang im Spiel und andererseits erwischte Tim Coleman einen Sahnentag und traf gefühlt jeden Wurf. Deswegen stand eine vier Punkte Führung für Vilpas nach den ersten 20 Minuten in den Büchern.

Q3 (29:28) Hohes Tempo

Zwar hat Vilpas die ersten Punkte im dritten Abschnitt gemacht, aber Tampere wirkte insgesamt wach gerüttelter von der Ansprache in der Kabine. Dennoch hatte Vilpas immer wieder eine passende Antwort parat. Insgesamt gingen beide Mannschaft mit einem hohen Tempo ans Werk. Nach ungefähr 3 Minuten stand es bereits 10:10 in dem Viertel. Leider wirkte Tampere oftmals sehr planlos, wenn Vilpas ihre Verteidigung auf ein anderes Level gehoben hat. Insbesondere die Zonenverteidigung war ein sehr effektives Mittel. Dennoch war das dritte Viertel auch von vielen Problemen bei der Konzentration geprägt. Daher konnte Tampere auch das Spiel mitgestalten und den Abstand konstant halten.

Q4 (14:24) Tampere gibt den Widerstand auf

Es war spürbar, dass Vilpas unbedingt den achten Sieg im neunten Spiel haben möchte. Dementsprechend wurde der volle Fokus auf die Verteidigungsarbeit. Der Lohn wurde schnell bemerkbar, denn der Punktevorsprung wuchs allmählich an und hatte seinen Höhepunkt mit 11 Punkten. Dies war auch gleichzeitig der Vorsprung am Ende der 40 Minuten. Insgesamt war es die individuelle Klasse auch von Vilpas, welche den Ausschlag gab für den Sieg.

Punkteverteilung:

Tampereen Pyrintö: Lehto (19), Rose (10), Raymond (20), Small (17), Kilpinen (0),
Heinonen (5), Nixon (7), Peltokangas (7), Saarinen (0), Lehtonen (dnp)


Salon Vilpas: Koivisto (5), Kantonen (11), Nenonen (14), Rannikko (6), Coleman (28),
McNeace (12), Laine (0), Laster (20), Thompson (0)


Stimme zum Spiel (Mikko Koivisto): "Ein Sieg ist ein Sieg. Aber natürlich verdanken wir es einer guten Leistung im letzten Viertel. Dort haben wir nochmals alles rausgeholt. Aber selbstverständlich ist es auffällig, dass uns einerseits ein Aufbauspieler noch fehlt für die Ruhe im System und andererseits das unsere Amerikaner im Team noch sehr ruhig sind. Aber wir haben auch einen sehr erfahrenen Kern in der Mannschaft und das ist sehr wichtig."