Freitag, 25. November 2016

Gedankensammlung im November

Bild: Eigene Aufnahme
Jeden Monat passiert jede Menge in der Welt. Vieles beschäftigt mich davon, vieles eher nicht. Daher möchte ich jeden Monat meine kunterbunte Gedankensammlung publizieren. Hier die erste Ausgabe.

Während ich diese Zeile schreibe, blicke ich gelegentlich nach draußen und sehe ich das typische Novemberwetter. Nebel, Nass und einfach ekelhaftes Wetter. Bester Vergleich dazu ist auch die aktuelle Weltsituation.

Von Trump zu Merkel
Ein politisches Erdbeben wurde der 23. Juni 2016 genannt als die Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt hatten. Aber wie würde nun der 8. November 2016 genannt werden? Für die Medien war es klar, dass nun ein anderer Wind von den USA weht. Meiner Meinung nach ist das eine verfrühte Verurteilung des Politikers Donald Trump. Der amerikanische Wahlkampf läuft anders ab als ihn der gemeine Europäer kennt. Hierbei wird ohne Schamgefühle und Hemmungen nach der Vergangenheit des jeweiligen anderen gesucht. Dies geriet nur in den letzten acht Jahren in Vergessenheit, da einerseits Barack Obama eine weiße Weste in seiner Vergangenheit hat und andererseits sein Wahlkampfteam sehr zurückhaltend agierte. Dabei gab es schon diverse Schlammschlachten in der Vergangenheit. Aber zurück zur voreiligen Verurteilung von Donald Trump als US-Präsident und dem Wahlkampf. Selbstverständlich musste Donald Trump Leute an die Urne befördern, denn allein auf seine Stammwähler sich zu verlassen wäre grob fahrlässig aus seiner Sicht gewesen. Daher musste er Töne anschlagen, welche den unentschlossenen Wählern anspricht und für sich gewinnen. Zudem ist die politische Bühne für ihn Neuland und er wird seine Grenzen kennenlernen. Eines dieser Grenzen ist beispielsweise das Kennenlernen von Verantwortung, welches das Amt des US-Präsidenten mit sich bringt. Dennoch zeigte der Wahlkampf sowie das Wahlergebnis wie tiefgespalten die Vereinigten Staaten von Amerika sind.
Eine ähnliche Befürchtung haben bereits erste deutsche Politiker hinsichtlich der anstehenden Bundestagswahl 2017. Dabei verstehe ich solche Aussagen überhaupt nicht. Wenn ich als Politiker Angst haben muss vor einem gespalteten Land bei der Wahl, dann läuft doch grundsätzlich etwas falsch. Dabei kann ich doch gemeinsam mit meinen Landes-bzw. Kommunalpolitiker mich beraten und versuchen es in richtige Bahnen zu leiten. Aber Politiker hören seit längerer Zeit immer weniger auf die Bedürfnisse der Bürger und dadurch entwickelte sich eine eigene Dynamik in den letzten Jahren. Angefangen über die Pegida-Bewegung in Dresden bis hin zur Wiederbelebung der AfD als Partei. Nun gab am 20. November 2016 Angela Merkel auf einer Pressekonferenz bekannt, dass sie für eine vierte Amtszeit kandieren möchte. Die Reaktion der anderen Parteien ließ nicht lange auf sich warten und prophezeiten Angela Merkel einen harten Wahlkampf. Dabei sollten alle gemeinsam versuchen den Rechtsruck in Deutschland zu bekämpfen und wieder auf die Bürger und ihre Wünsche hören. Meines Erachtens ist dies eher ein politischer Mehrwert und die Befürchtung eines gespaltenen Landes wäre nicht vorhanden.

Von Rangnick bis Hoeneß
Während die Politik noch die Gräben innerhalb der Bevölkerung zuschütten kann, ist es in der Fußball Bundesliga zu spät. Während der FC Bayern immer wieder die Gemüter erhitzte, haben sie diesen Ruf nun los. Immer wieder in den Fokus der Stammtische sowie der Medien rückt der Aufsteiger aus Sachsen RB Leipzig. Die hitzige Diskussion erhielt nun neues Feuer, da der FC Bayern am Wochenende gegen Borussia Dortmund patzte und die Tabellenführung herschenkte und dies ausgerechnet an RB Leipzig.
Bild: André Zehetbauer

Dabei kommt dieser Erfolg nicht von ungefähr in Leipzig. Selbstverständlich haben sie mit einem Brausehersteller einen potenten Geldgeber im Rücken, aber statt das Geld in Stars zu investieren wird hier nachhaltig gewirtschaftet. Stattdessen wurde in den Ausbau der Jugendabteilung investiert um auch künftige junge Talente im Profikader stehen zu haben oder sie für teures Geld an andere Vereine zu verkaufen. Aber auch die Coaching-Philosophie von Ralph Hasenhüttl trägt maßgeblich zum Erfolg der Roten Bullen bei. Dabei ist sein Konzept recht simpel gehalten: Den Gegner solange beschäftigen bis er einen Fehler macht und anschließend auskontern. Dabei ist diese Konzeption keineswegs etwas Neues in der Bundesliga. Ähnlich ließ bereits Jürgen Klopp zu seinen Glanzzeiten mit Borussia Dortmund spielen und war genauso erfolgreich. Nur während Borussia Dortmund damals gelobt worden ist, erntet Leipzig von fast allen Seiten nur Kritik. Immer wieder Argumentationsgrundlage ist die Tatsache das Leipzig nicht aus eigener finanzieller Kraft empor stieg, sondern dank eines Geldgebers oder wie es Neudeutsch heißt: Ein Retortenverein. Dabei gehören Bayern Leverkusen, TSG Hoffenheim oder FC Ingolstadt auch in diese Schublade, dennoch ist die Spaltung der Bevölkerung was das Thema angeht nicht mehr rückgängig zu machen.
Forciert wird diese Spaltung ab dem 25. November 2016 noch ausprägender mit der Rückkehr von Uli Hoeneß als Bayern Präsident. Dabei kommt der gebürtige Ulmer gerade zum richtigen Zeitpunkt zum Verein zurück, denn dieser ist aktuell in einer großen Sinnkrise. Da die Systemumstellung zwischen Pep Guardiola auf Carlo Ancelotti nicht funktioniert wie gewünscht. Dies macht sich nicht nur in der Liga bemerkbar, sondern auch in der Champions League. Erstmals seit sechs Jahren geht man als Tabellenzweiter in die Auslosung des Achtelfinales. Schuld daran ist eine überraschende Niederlage gegen den russischen Vertreter aus Rostow.
Aber vielleicht kann Uli Hoeneß die innere Spaltung beim FC Bayern beenden, aber die Spaltung innerhalb Fußball Deutschlands wird weiterhin bleiben.

Abermals blicke ich nach draußen und sehe, dass der November sich immer noch nicht von seiner besten Seite zeigt. Aber vielleicht wird ja im Dezember alles besser.


Montag, 7. November 2016

Paris und dann?

Bild: Florianric
Der 4. November 2016 geht in die Geschichtsbücher ein. Ein Vertrag, der die Zukunft der Menschheit sichern soll ist in Kraft getreten: Das Klimaabkommen von Paris. Aber was folgt nun als nächstes?

Bereits 97 Staaten haben das Klimaabkommen von Paris ratifiziert und darunter die größten Klimasünder mit den USA, China, die EU und Indien. Dabei ist das Pariser Abkommen deutlich ambitionierter in seiner Zielsetzung als sein Vorgänger dem Kyoto Protokoll. Da nun alle Staaten in die Pflicht genommen werden und nicht nur die Industriestaaten.

Zielsetzung des Klimaabkommen
Das gemeinsame Ziel ist, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die Emissionen von Treibhausgasen schnell sinken. Allen voran das Gas Kohlendioxid ist hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt. Die Freisetzung des Gases erfolgt einerseits durch die Verbrennung von fossilen Energien und andererseits durch die Abholzung von Wäldern. Daher haben sich die Staaten verpflichtet bis 2050 die Energieversorgung mit Kohle, Öl und Gas zu beenden. Darüber hinaus sollen auch die Treibhausgase Methan sowie Lachgas reduziert werden. Diese beiden Gase entstehen allen voran in der Landwirtschaft und daher soll eine geringere Fleisch-und Milchproduktion Grundlage sein. Das Einzige, welches die Umweltschutzverbände bemängeln ist, dass der internationale Flug-und Schiffsverkehr ausgeklammert worden ist. Insbesondere der Flugverkehr bereitet ihnen Kopfschmerzen. Zwar liegt der Anteil des Treibhauseffekts beim Flugverkehr bei fünf Prozent, aber die Prognosen rechnen mit steigender Luftfahrt. 

Ansatz: Klimafinanzierung
Zwar sind die Industriestaaten die Hauptverursacher des Klimawandels wegen ihrer Lebensweise. Aber ab 2020 sollen sie jährlich 100 Milliarden an Entwicklungsländer zahlen, damit diese sich Klimaschutzmaßnahem sowie eine saubere Energieversorgung aufbauen können. Eine dieser Initiative ist AREI. Dahinter verbirgt sich ein Akronym und steht für Africa Renewable Energy Initiative. Es wurden zwar bereits einige Initiativen gestartet mit ähnlicher Intension, aber am Ende verliefen diese sich im Sande. Dies soll nun mit AREI nicht passieren aus verschiedenen Gründen. AREI ist im Gegensatz zu anderen bisherigen Programmen eine Entwicklung aus der eigenen Bevölkerung heraus und wird von staatlichen Institutionen geleitet. Dadurch ist eine bessere Verankerung sowie Verknüpfung mit den Politikprioritäten gewährleistet.  Darüber hinaus ist das Programm insgesamt ehrgeiziger als seine Vorgänger. Bis zum Jahr 2030 wurde das Ziel gesetzt über 300 Gigawatt an zusätzlicher Erneuerbaren-Energien-Kraftwerkskapazitäten zu errichten. Dabei möchte AREI nicht den fossilen Kraftwerkspark ersetzten, sondern viel mehr in seiner Struktur verändern und ähnlich wie in Deutschland in eine Dezentrale um die ländliche Gegenden besser zu erreichen.

Was ist Deutschlands Beitrag?
Während die Idee in Afrika ziemlich fortgeschritten ist, erlebt die Energiewende in Deutschland einen Dämpfer nach dem anderen. Der erste Dämpfer folgte am 08.07.2016 als der Bundestag die Überarbeitung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes zustimmte. Dabei unterliegen nun Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung über 750 Kilowatt eine Ausschreibungspflicht. Außerdem müssen Anlagen über 750 kW ihren Strom ebenfalls direkt vermarkten. Allerdings wird der anzulegende Wert für die Marktprämie nun nicht mehr gesetzlich festgelegt, sondern im wettbewerblichen Verfahren ermittelt. Dadurch wird der Ausbau der Windenergie erheblich gebremst und dabei gilt sie als wichtigste Säule der Energiewende. Eine weitere Niederlage erlebt die Energiewende hinsichtlich der Einigung des Klimaschutzplan 2050. Statt gemeinsam den Klimawandel zu bekämpfen innerhalb der Ressorts, wurde es eher zu einem Wahlkampfdilemma. Allen voran die von der Union geführten Ministerien haben andere Interessen und sehen den Wohlstand durch den Klimaschutz gefährdet. Dadurch haben sie gewisse Mindestgrenzen herausgestrichen und alles schwammiger formulieren lassen. Viviane Raddatz, Klimaexpertin der WWF, bringt es konkret auf dem Punkt: „Während andere Länder auf die Überholspur wechseln, steht Deutschland im Klimaschutz derzeit auf dem Standstreifen.“ 

Dabei sind die ersten Folgen des Klimawandels bereits zu spüren wie zum Beispiel die erhöhte Anzahl von Dürren oder extremer Starkregen. Beides mit der Folge von Ernteausfällen und somit eine Verknappung von Lebensmitteln. Daher ist es wichtig, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen und mehr Staaten das Pariser Abkommen ratifizieren als die bereits 97 Staaten.



Dienstag, 1. November 2016

Viertel 1 ist rum

Bild: BBL
Nach dem Konzept eines Basketball-Spiels gibt es nun nach jedem Viertel eine Analyse über den aktuellen Ist-Zustand in der Basketball Bundesliga. Am Sonntag wurde der 8. Spieltag absolviert und somit ist das erste Viertel vorbei.

Nach den ersten acht Spielen in der Liga ergibt sich ein Bild wie es viele erwartet hatten. Die Brose Bamberg dominieren ihre Gegner nach Belieben und sind ungeschlagen. Aber die engsten Verfolger FC Bayern Basketball und ratiopharm Ulm besitzen ebenfalls eine weiße Weste. Während der FC Bayern in ihrer Meistersaison ähnlich gut aus den Startlöchern gestartet ist, ist es für die Donaustädter aus Ulm eine kleine Sensation. Sieglos dagegen nach acht Spieltagen waren in den letzten fünf Jahren erst drei Vereine: BG Göttingen, Mitteldeutscher BC und die Eisbären Bremerhaven. Diese Spielzeit reihen sich die Phoenix Hagen in diese unrühmliche Liste ein. Aber neben diesen extremen Beispielen gibt es auch Überraschungen sowie Enttäuschungen nach den ersten acht Spieltagen.

Überraschungsteam: medi Bayreuth
Hinter dem ungeschlagenen Spitzentrio hatten die Experten am Anfang der
Bild: BBL
Saison einige anderen Mannschaften auf dem Zettel, aber nicht die Korbjäger aus Bayreuth. Dabei mussten die Bayreuther bereits am ersten Spieltag eine knappe Niederlage nach Verlängerung gegen ratiopharm Ulm verkraften. Aber davon ließen sie sich nicht unterkriegen und blieben ihren Stil treu. Dank den beiden quirligen Guards Kyan Anderson und Joseph Lewis finden sich die Bayreuther auf Platz 3 der besten Offensive wieder. Den Beitrag zum hochprozentigen Abschluss leisten die beiden Brettcenter Andreas Seiferth und Assem Marei. Auch von der Bank kommt tatkräftige Unterstützung mit Steve Wachalski und Basti Doreth. Zwar überzeugt Doreth nicht als Scorer, aber seine Verteidigungsarbeit reist die gesamte Mannschaft mit. Insgesamt hat Raoul Korner eine gute Balance gefunden zwischen Offensive und Defensive bei der Zusammenstellung seiner Mannschaft.

Enttäuschungsteam: ALBA Berlin
Sowohl in der Saison 2014/15 als auch in der Saison 2015/16 hatte ALBA Berlin nach acht Spieltagen eine weiße Weste vorzuweisen. Aber in dieser Spielzeit kommen die Berliner noch nicht in Tritt.  Dabei wirkt die Truppe phasenweise noch nicht wie eine Einheit. Dies hat zwei Gründe: Einerseits ein fast komplett neuer Kader und andererseits das Verletzungspech. Zudem ist ihr letztjähriger Leistungsträger Dragan Milosavljevic der Inbegriff der Inkonstanz in der Berliner Mannschaft. Zwar erzielt der Serbe über 13 Punkte pro Spiel, aber er ist eine inkonstante Scoring-Option sowie trifft er seinen Dreier noch nicht so stabil wie letzte Spielzeit. Ein weiterer Schwachpunkt ist auch die Verteidigung, denn der FC Bayern Basketball, ratiopharm Ulm und medi Bayreuth konnten fast einen 100er einfahren. Somit hat Ahmet Caki noch einige Arbeit vor sich in Zukunft um seine Mannschaft besser auf die nächsten Spiele einzustellen.

Überraschungsspieler: Shavon Shields
Als die Fraport Skyliners ihren neuen Combo Forward Shavon Shields präsentierten, kam es bereits zum ersten kleinen Aufschrei von Seiten der Fans. Jeder hatte eine Portion Erfahrung für den Kader erwartet nach der erfolgreichen letzten Saison und stattdessen kam ein College Rookie. Aber spätestens in der Saisonvorbereitung verstummten diese Kritiker. Shavon Shields avancierte nicht nur zum konstantesten Werfer aller Spieler, sondern mit seiner naiven Spielweise eroberte er schnell die Fanherzen. Zudem hat Shields bereits den Kampfgeist, welchen die Fraport Skyliners ausmachen, bereits verinnerlicht und kämpft jeden verlorenen Ball hinterher. Auch sein Interimstrainer Klaus Perwas lobt seinen Schützling: „Shavon Shields ist ein variabler Spieler und ein echter Aktivposten für uns auf dem Spielfeld sowie im Training.“ Zusammenfassend konnten die Fraport Skyliners mit Shavon Shields einen absoluten Glücksgriff landen und er wird ihnen im Laufe der Saison noch viel Freude bereiten.

Enttäuschungsspieler: Nihad Djedovic
Mit seiner vierten Spielzeit gehört Nihad Djedovic als alter Hase im Kader des FC Bayern Basketball. 2013/14 folgte er den Rufen seines Entdeckers Svetislav Pesic nach München und war dort ein Aktivposten bis zu seiner Verletzung in der Serie gegen Ludwigsburg. Hartes Training im Sommer brachten ihn stärker zurück als je zuvor und trug seine Mannschaft zur ersten Meisterschaft nach 1955. Vergangene Spielzeit ging seine Spielzeit leicht runter, aber auch weil er sich abermals verletzt hatte während der Saison. Dennoch gehörte er mit seinen 11.6 Punkten pro Partie zu den besten Werfern der Münchner. Aber in dieser Saison gehört Djedovic zur erweiterten Rotation des FC Bayern Basketball und sieht dabei lediglich 14 Minuten pro Partie. Zwar ist seine Spielweise idealtypisch für das System von Djordjevic, aber bislang konnte er noch nicht überzeugen. Interessant wird die Entwicklung seiner Spielanteile, denn die Bayern haben einen weiteren Combo Guard verpflichtet mit Nick Johnson.



Die Effektivsten nach acht Spielen
Bild: Eigene Darstellung; Portraits: BBL