Bild: Florianric |
Der 4. November
2016 geht in die Geschichtsbücher ein. Ein Vertrag, der die Zukunft der
Menschheit sichern soll ist in Kraft getreten: Das Klimaabkommen von Paris.
Aber was folgt nun als nächstes?
Bereits 97 Staaten haben das Klimaabkommen von Paris
ratifiziert und darunter die größten Klimasünder mit den USA, China, die EU und
Indien. Dabei ist das Pariser Abkommen deutlich ambitionierter in seiner
Zielsetzung als sein Vorgänger dem Kyoto Protokoll. Da nun alle Staaten in die
Pflicht genommen werden und nicht nur die Industriestaaten.
Zielsetzung des
Klimaabkommen
Das gemeinsame Ziel ist, die Erderwärmung auf deutlich
unter zwei Grad zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen müssen die Emissionen
von Treibhausgasen schnell sinken. Allen voran das Gas Kohlendioxid ist
hauptverantwortlich für den Treibhauseffekt. Die Freisetzung des Gases erfolgt
einerseits durch die Verbrennung von fossilen Energien und andererseits durch
die Abholzung von Wäldern. Daher haben sich die Staaten verpflichtet bis 2050 die Energieversorgung mit Kohle, Öl und Gas zu beenden. Darüber hinaus sollen
auch die Treibhausgase Methan sowie Lachgas reduziert werden. Diese beiden Gase
entstehen allen voran in der Landwirtschaft und daher soll eine geringere
Fleisch-und Milchproduktion Grundlage sein. Das Einzige, welches die
Umweltschutzverbände bemängeln ist, dass der internationale Flug-und
Schiffsverkehr ausgeklammert worden ist. Insbesondere der Flugverkehr bereitet
ihnen Kopfschmerzen. Zwar liegt der Anteil des Treibhauseffekts beim
Flugverkehr bei fünf Prozent, aber die Prognosen rechnen mit steigender Luftfahrt.
Ansatz:
Klimafinanzierung
Zwar sind die Industriestaaten die Hauptverursacher des
Klimawandels wegen ihrer Lebensweise. Aber ab 2020 sollen sie jährlich 100
Milliarden an Entwicklungsländer zahlen, damit diese sich Klimaschutzmaßnahem
sowie eine saubere Energieversorgung aufbauen können. Eine dieser Initiative
ist AREI. Dahinter verbirgt sich ein Akronym und steht für Africa Renewable
Energy Initiative. Es wurden zwar bereits einige Initiativen gestartet mit
ähnlicher Intension, aber am Ende verliefen diese sich im Sande. Dies soll nun
mit AREI nicht passieren aus verschiedenen Gründen. AREI ist im Gegensatz zu
anderen bisherigen Programmen eine Entwicklung aus der eigenen Bevölkerung
heraus und wird von staatlichen Institutionen geleitet. Dadurch ist eine
bessere Verankerung sowie Verknüpfung mit den Politikprioritäten
gewährleistet. Darüber hinaus ist das
Programm insgesamt ehrgeiziger als seine Vorgänger. Bis zum Jahr 2030 wurde das
Ziel gesetzt über 300 Gigawatt an zusätzlicher
Erneuerbaren-Energien-Kraftwerkskapazitäten zu errichten. Dabei möchte AREI
nicht den fossilen Kraftwerkspark ersetzten, sondern viel mehr in seiner
Struktur verändern und ähnlich wie in Deutschland in eine Dezentrale um die
ländliche Gegenden besser zu erreichen.
Während die Idee in Afrika ziemlich fortgeschritten ist, erlebt
die Energiewende in Deutschland einen Dämpfer nach dem anderen. Der erste
Dämpfer folgte am 08.07.2016 als der Bundestag die Überarbeitung des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes zustimmte. Dabei unterliegen nun
Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung über 750 Kilowatt eine
Ausschreibungspflicht. Außerdem müssen Anlagen über 750 kW ihren Strom
ebenfalls direkt vermarkten. Allerdings wird der anzulegende Wert für die
Marktprämie nun nicht mehr gesetzlich festgelegt, sondern im wettbewerblichen
Verfahren ermittelt. Dadurch wird der Ausbau der Windenergie erheblich gebremst
und dabei gilt sie als wichtigste Säule der Energiewende. Eine weitere
Niederlage erlebt die Energiewende hinsichtlich der Einigung des
Klimaschutzplan 2050. Statt gemeinsam den Klimawandel zu bekämpfen innerhalb
der Ressorts, wurde es eher zu einem Wahlkampfdilemma. Allen voran die von der
Union geführten Ministerien haben andere Interessen und sehen den Wohlstand
durch den Klimaschutz gefährdet. Dadurch haben sie gewisse Mindestgrenzen
herausgestrichen und alles schwammiger formulieren lassen. Viviane Raddatz,
Klimaexpertin der WWF, bringt es konkret auf dem Punkt: „Während andere Länder
auf die Überholspur wechseln, steht Deutschland im Klimaschutz derzeit auf dem
Standstreifen.“
Dabei sind die ersten Folgen des Klimawandels bereits zu
spüren wie zum Beispiel die erhöhte Anzahl von Dürren oder extremer Starkregen.
Beides mit der Folge von Ernteausfällen und somit eine Verknappung von
Lebensmitteln. Daher ist es wichtig, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen
und mehr Staaten das Pariser Abkommen ratifizieren als die bereits 97 Staaten.
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