Bild: Eigene Aufnahme |
Nun bin ich über
sechs Wochen in Finnland. Zeit für eine Bestandsaufnahme und bisschen über das bisherige
Erlebnisse erzählen. Aber auch ganz vieles mehr. Also bereits viel Freude beim
Lesen.
Aber wo bin ich eigentlich?
Ich bin in Oulu gelandet. Oulu liegt ungefähr 600km von der
Hauptstadt Helsinki entfernt. Aufgrund ihrer 200.000 Einwohner ist Oulu die
größte nördlichste Stadt Finnlands und insgesamt Skandinavien und nennt sich
dadurch nicht umsonst die Hauptstadt von Skandinavien. Entweder man kann sich sechs
Stunden Landschaft gönnen mit dem Zug oder man nimmt einen Inlandsflug der ca.
eine Stunde dauert. Ich hatte mich für den Inlandsflug entschieden und hatte
sogar das Glück die ATR 72 fliegen zu dürfen. Vermutlich seid ihr alle keine
Flugzeugfreunde, daher sei euch kurz erzählt: Bei dem Flugzeugtyp hat man den
Genuss den Propellerturbinenluftstrahltriebwerk zu erleben. Klingt im ersten
Moment spektakulär, aber eigentlich ist das Flugerlebnis wie in einem ganz
normalen Flugzeug. Einziger Nachteil ist, dass das Flugzeug eher langsamer unterwegs
sein kann und dadurch dauert der Inlandsflug 1.5 Stunden statt eine Stunde. Aber
zurück zu Oulu. Das Wohnheim liegt recht zentral und mitten drin im „Sportzentrum“
von Oulu. In der Nähe sind Fußballplätze, ein Baseball-Stadion und den
sportlichen Mittelpunkt das Eishockey Stadion. Aber auch ca. 1.5km weiter zu
Fuß kann man das Stadtzentrum erreichen und die gleiche Distanz nochmals drauf
und man steht am Strand von Oulu. Auch alle drei Standorte der Partnerhochschule
ist in einem Umkreis von einem Kilometer problemlos zu Fuß erreichbar.
Mein Alltag? Nur
Student!
Nun primär bin ich ja in Oulu ein Austauschstudent und
als solcher besuche ich Vorlesungen. Ich hatte mich bewusst gegen Präsenzvorlesungen
entschieden, sondern nehme an einem studentischen Projekt teil. Dabei soll ein Problem
mit Hilfe von Methoden des Design Thinking gelöst werden. Design Thinking ist
im Grunde ein Ansatz, der zum Lösen und zur Entwicklung von neuen Ideen dient,
welche aus Nutzersicht überzeugend sein sollen. In meiner ersten Gruppe musste
ich das Weltproblem „Plastikverschwendung“ lösen. Aber aufgrund unserer leichten
Gruppendisharmonie und unterschiedlichsten Ideen und Schwierigkeiten einen
Konsens zu finden, konnten wir die Coaches nicht überzeugen nach der ersten
Eliminierungsrunde. Danach wurde ich einer Gruppe eingeteilt um das Problem der
Lebensmittelverschwendung zu lösen. Dabei wollten wir ein Tablet entwickeln,
was das Einkaufsverhalten verändern soll um passend Lebensmittel einzukaufen.
Mit diesem Produkt haben wir sogar die zweite Eliminierungsrunde überstanden.
Was nun folgt, lest ihr im nächsten Blogeintrag. Mein restlicher Alltag wird
eigentlich als typischer Hausmann erfüllt: Haushaltsführung mittels einkaufen,
putzen und Wäsche waschen. Aber in meiner restlichen Freizeit versuche ich so
oft wie möglich rauszugehen und auch mit der Kamera unterwegs zu sein. Bisher
war das Wetter auch sehr einladend dazu. Aber auch habe ich Eishockey als
Sportart wiederentdeckt und war bisher zweimal in der Halle. Sehr viel Freude.
Aber das erste Basketball Spiel steht demnächst vor der Tür.
Die Abendlektüre?
Nun vor meiner Abreise hatte ich die Möglichkeit von
Manuel Schust das Buch „111 Gründe, die Fraport Skyliners zu lieben“ zu erhalten.
Ich fand es ein großartiges Geschenk, denn die Fraport Skylines sind einfach mein
Lieblingsverein und ich versorge auch den Pressesprecher mit Zahlenspiele rund
um den Verein. Als ich den Titel zum ersten Mal gehört habe, dann kam mir in den
Sinn: Es gibt einfach deutlich mehr Gründe als nur 111 Gründe den Verein zu lieben.
In dem Buch nimmt Manuel Schust einfach den Leser mit auf die Reise durch die
20 Jahre Vereinsgeschichte und man hat oft das Gefühl man sitzt in einer
Zeitkapsel. Auch werden die Erinnerungen an die gewisse Spiele wieder wach. Eigentlich
muss man immer wieder Gunnar Wöbke danken, dass er die Bundesligalizenz nach
Frankfurt gebracht hat. Aber um das Buch zu lieben, muss man nicht unbedingt
die Fraport Skylines lieben. Es ist auch eine schöne Lektüre um die letzten 20
Jahre Basketball-Bundesliga zu verstehen. Aber natürlich stehen die Skyliners
im Mittelpunkt. Manuel versteht es dabei auch immer wieder schöne und
liebevolle Details zu verwenden. Die 266 Seiten sind insgesamt zeitlos und eine
weitere 1 im Titel würde sicherlich nicht schaden. Auf jeden Fall einen Dank an
Manuel für die Chance diese Buch bekommen zu haben. Es hat mir sehr großen Spaß
gemacht.
Ohrenschmaus?
Seitdem ich hier in Finnland bin, habe ich auch meine
Liebe zu Podcasts entdeckt. Für meinen Fußweg von 30 Minuten zur Hochschule
höre ich gerne immer wieder diese digitalen Hörspiele. Mein Portfolio der Podcast
ist sehr breit. Von Politik, über Film bis hin natürlich zu deutschen
Basketball. Dabei habe ich den Podcast von Jörg Bähren entdeckt mit dem Titel „Something
Basketball“. Es sind wunderschöne Fragen, welche anschließend eine wunderschöne
runde Geschichte ergeben rund um den Spieler. Aufgrund seiner Erfahrung als
ehemaliger Pressesprecher der Telekom Baskets Bonn weiß Jörg Bähren seine
Fragen auch gezielt zu stellen, dass sich der Spieler auch wohlfühlt und somit
mehr als Standardfloskeln erzählt. Wer also die BBL liebt: Ich kann diesen
Podcast wärmsten empfehlen.
Die letzten Worte!
„Winter is coming“