Sonntag, 27. Oktober 2019

Hallo Finnland, Tschüß Deutschland

Bild: Eigene Aufnahme

Nun bin ich über sechs Wochen in Finnland. Zeit für eine Bestandsaufnahme und bisschen über das bisherige Erlebnisse erzählen. Aber auch ganz vieles mehr. Also bereits viel Freude beim Lesen.

Aber wo bin ich eigentlich?
Ich bin in Oulu gelandet. Oulu liegt ungefähr 600km von der Hauptstadt Helsinki entfernt. Aufgrund ihrer 200.000 Einwohner ist Oulu die größte nördlichste Stadt Finnlands und insgesamt Skandinavien und nennt sich dadurch nicht umsonst die Hauptstadt von Skandinavien. Entweder man kann sich sechs Stunden Landschaft gönnen mit dem Zug oder man nimmt einen Inlandsflug der ca. eine Stunde dauert. Ich hatte mich für den Inlandsflug entschieden und hatte sogar das Glück die ATR 72 fliegen zu dürfen. Vermutlich seid ihr alle keine Flugzeugfreunde, daher sei euch kurz erzählt: Bei dem Flugzeugtyp hat man den Genuss den Propellerturbinenluftstrahltriebwerk zu erleben. Klingt im ersten Moment spektakulär, aber eigentlich ist das Flugerlebnis wie in einem ganz normalen Flugzeug. Einziger Nachteil ist, dass das Flugzeug eher langsamer unterwegs sein kann und dadurch dauert der Inlandsflug 1.5 Stunden statt eine Stunde. Aber zurück zu Oulu. Das Wohnheim liegt recht zentral und mitten drin im „Sportzentrum“ von Oulu. In der Nähe sind Fußballplätze, ein Baseball-Stadion und den sportlichen Mittelpunkt das Eishockey Stadion. Aber auch ca. 1.5km weiter zu Fuß kann man das Stadtzentrum erreichen und die gleiche Distanz nochmals drauf und man steht am Strand von Oulu. Auch alle drei Standorte der Partnerhochschule ist in einem Umkreis von einem Kilometer problemlos zu Fuß erreichbar.

Mein Alltag? Nur Student!
Nun primär bin ich ja in Oulu ein Austauschstudent und als solcher besuche ich Vorlesungen. Ich hatte mich bewusst gegen Präsenzvorlesungen entschieden, sondern nehme an einem studentischen Projekt teil. Dabei soll ein Problem mit Hilfe von Methoden des Design Thinking gelöst werden. Design Thinking ist im Grunde ein Ansatz, der zum Lösen und zur Entwicklung von neuen Ideen dient, welche aus Nutzersicht überzeugend sein sollen. In meiner ersten Gruppe musste ich das Weltproblem „Plastikverschwendung“ lösen. Aber aufgrund unserer leichten Gruppendisharmonie und unterschiedlichsten Ideen und Schwierigkeiten einen Konsens zu finden, konnten wir die Coaches nicht überzeugen nach der ersten Eliminierungsrunde. Danach wurde ich einer Gruppe eingeteilt um das Problem der Lebensmittelverschwendung zu lösen. Dabei wollten wir ein Tablet entwickeln, was das Einkaufsverhalten verändern soll um passend Lebensmittel einzukaufen. Mit diesem Produkt haben wir sogar die zweite Eliminierungsrunde überstanden. Was nun folgt, lest ihr im nächsten Blogeintrag. Mein restlicher Alltag wird eigentlich als typischer Hausmann erfüllt: Haushaltsführung mittels einkaufen, putzen und Wäsche waschen. Aber in meiner restlichen Freizeit versuche ich so oft wie möglich rauszugehen und auch mit der Kamera unterwegs zu sein. Bisher war das Wetter auch sehr einladend dazu. Aber auch habe ich Eishockey als Sportart wiederentdeckt und war bisher zweimal in der Halle. Sehr viel Freude. Aber das erste Basketball Spiel steht demnächst vor der Tür.

Die Abendlektüre?
Nun vor meiner Abreise hatte ich die Möglichkeit von Manuel Schust das Buch „111 Gründe, die Fraport Skyliners zu lieben“ zu erhalten. Ich fand es ein großartiges Geschenk, denn die Fraport Skylines sind einfach mein Lieblingsverein und ich versorge auch den Pressesprecher mit Zahlenspiele rund um den Verein. Als ich den Titel zum ersten Mal gehört habe, dann kam mir in den Sinn: Es gibt einfach deutlich mehr Gründe als nur 111 Gründe den Verein zu lieben. In dem Buch nimmt Manuel Schust einfach den Leser mit auf die Reise durch die 20 Jahre Vereinsgeschichte und man hat oft das Gefühl man sitzt in einer Zeitkapsel. Auch werden die Erinnerungen an die gewisse Spiele wieder wach. Eigentlich muss man immer wieder Gunnar Wöbke danken, dass er die Bundesligalizenz nach Frankfurt gebracht hat. Aber um das Buch zu lieben, muss man nicht unbedingt die Fraport Skylines lieben. Es ist auch eine schöne Lektüre um die letzten 20 Jahre Basketball-Bundesliga zu verstehen. Aber natürlich stehen die Skyliners im Mittelpunkt. Manuel versteht es dabei auch immer wieder schöne und liebevolle Details zu verwenden. Die 266 Seiten sind insgesamt zeitlos und eine weitere 1 im Titel würde sicherlich nicht schaden. Auf jeden Fall einen Dank an Manuel für die Chance diese Buch bekommen zu haben. Es hat mir sehr großen Spaß gemacht.

Ohrenschmaus?
Seitdem ich hier in Finnland bin, habe ich auch meine Liebe zu Podcasts entdeckt. Für meinen Fußweg von 30 Minuten zur Hochschule höre ich gerne immer wieder diese digitalen Hörspiele. Mein Portfolio der Podcast ist sehr breit. Von Politik, über Film bis hin natürlich zu deutschen Basketball. Dabei habe ich den Podcast von Jörg Bähren entdeckt mit dem Titel „Something Basketball“. Es sind wunderschöne Fragen, welche anschließend eine wunderschöne runde Geschichte ergeben rund um den Spieler. Aufgrund seiner Erfahrung als ehemaliger Pressesprecher der Telekom Baskets Bonn weiß Jörg Bähren seine Fragen auch gezielt zu stellen, dass sich der Spieler auch wohlfühlt und somit mehr als Standardfloskeln erzählt. Wer also die BBL liebt: Ich kann diesen Podcast wärmsten empfehlen.

Die letzten Worte!
„Winter is coming“