Bild: Fraport Skyliners |
Ratiopharm Ulm vs.
Fraport Skyliners (36:36) 87:72
Bereits zum
zweiten Mal in dieser Saison begegnen sich ratiopharm Ulm und die Fraport
Skyliners. Dabei bescherten die Mainstädter den Ulmern eine empfindliche Niederlage
im Pokal Achtelfinale. Mit einer Portion Wut möchten die Ulmer sich bei den
Frankfurter rächen und Frankfurt kommt mit dem Schwung aus drei Siegen in der
Liga an die Donau. Die Vorzeichen versprechen eine spannende Partie.
Q1 (17:16) Intensive 10 Minuten in der ratiopharm Arena
Bereits im Vorfeld der Partie war klar, dass es kein
leichtes Spiel für die Fraport Skyliners wird. Denn neben den bereits
verletzten Niklas Kiel, Jonas Wohlfahrt-Bottermann und Leon Kratzer gesellt
sich nun auch Bradly Heslip mit einer Schulterzerrung dazu. Der Kanadier fehlt
den Frankfurter zwei bis vier Wochen. Aber Gordon Herbert hat seine Mannschaft
auf das Spiel gut eingestellt und zwang die Ulmer zu zwei schnellen Fouls.
Außerdem zeigten die Frankfurter eine gut bis sehr gute Teamverteidigung.
Dadurch kam es zu einigen Ballverlusten auf Seiten der Ulmer. Diese verstanden
es auch Beton in der Zone anzumischen und gewährten den Frankfurter zu keinen
einfachen Punkten. Dementsprechend entwickelte sich das erste Viertel zu einer
intensiven Partie.
Q2 (19:20) Neuer Schwung und Bell-Haynes verloren
Der Start ins zweite Viertel gehörte eindeutig David
Krämer. Mit seinen zwei Dreier jenseits der 7m Grenze überraschte er die
Frankfurter Verteidigung und zwang Gordon Herbert zu einer schnellen Auszeit.
Der Kanadier fand, aber die richtigen Worte an seine Mannschaft und die Partie
wurde wieder offen gestaltet. Auch Quantez Robertson holte immer wieder seine
Teamkameraden zusammen und schwor sie neu ein. Anschließend kam es zu einem
Schock innerhalb der Frankfurter Mannschaft. Bell-Haynes wollte zum Korbleger ziehen
und wurde dabei unsanft von Dwayne Evans gestoppt. Der kanadische Aufbauspieler
blieb anschließend auf dem Boden liegen und griff sich schmerzverzerrt an sein
Sprunggelenk. Gestützt vom Mannschaftsarzt und Teamkameraden wurde Trae
Bell-Haynes in die Kabine gebracht. Die Skyliners zeigten sich schnell von
diesem Schock erholt und Akeem Vargas glich die Partie mit einem Dreier wieder
aus zum zwischenzeitlichen 29:29. Anschließend wurde das Spiel wieder sehr
intensiv gestaltet, aber Frankfurt konnte sich zwischenzeitlich mit einem vier
Punkte Vorsprung anfreunden. Leichte Unkonzentriertheiten in der
Verteidigungsarbeit verhalfen, dann doch Ulm zum Ausgleich der Partie.
Q3 (15:17) Sich einen 12:0 Lauf erkämpft
Thorsten Leibenath hatte offenbar richtige Worte an seine
Mannschaft gefunden in der Halbzeit. Ratiopharm Ulm startete mit einem 7:0 Lauf
ins dritte Viertel. Nimmt man die Punkte aus dem zweiten Viertel dazu war es
sogar ein 11:0 Lauf der Donaustädter. Anschließend nahm Gordon Herbert eine
Auszeit und war durchaus unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
Wachgerüttelt von den Worten gingen die Skyliners zum Gegenangriff über und
hatten anschließend einen 12:0 Lauf und übernahmen auch die Führung im Spiel
wieder. Zwar versuchte Ulm sich dagegen zu wehren, aber am Ende des dritten
Viertels stand eine Führung für die Fraport Skyliners auf der Anzeigentafel.
Q4 (31:19) Genickbruch aufgrund kurzer Rotation
Das Schlussviertel wurde dann doch zum Offenbarungseid
für die kleine Rotation der Fraport Skyliners. Einerseits konnte Ulm besser
durchrotieren und andererseits trafen sie auch gute Würfe aus den
unterschiedlichsten Positionen. Frankfurt konnte seine intensive Verteidigung
aus den ersten 30 Minuten einfach nicht mehr hochhalten. Immer gewährten sie
den Ulmer somit einfache Korbleger und sorgten selbst für fatale Ballverluste.
Dass das Spiel dann doch nicht allzu deutlich verloren gegangen ist, verdanken
die Skyliners allen voran Garai Zeeb. Der 21-Jährige nahm allen Mut zusammen
und traf 3 Dreier im Schlussviertel und kam Ende auf 10 Punkte.
Punkteverteilung ratiopharm Ulm:
Reinhardt (0P.), Miller (0P.), Evans (20P, 9 R.), Green
(16P.), Günther (11P.), Thompson (9P.),
Akpinar (0P.), Radosalvjevic (4P.), Ugrai (10P.),
Schilling (0P.), Fotu (6P.), Krämer (6P.)
Punkteverteilung Fraport Skyliners:
Murphy (6P.), Clarance (0P.), Bell-Haynes
(2P.), Zeeb (10P.), Clark (7P.), Huff (17P.), Vargas (5P.), Freudenberg (2P.),
Kayser (0P.), Robertson (18P.), Völler (5P.)
Stimmen zum Spiel
Gordon Herbert (Trainer Fraport Skyliners) „Kompliment an
die Fans, es war eine tolle Atmosphäre. Ulm ist ein toller Ort, um Basketball
zu spielen. Meine Spieler haben unter den gegebenen Umständen alles auf dem
Parkett gelassen, doch am Ende hat uns der tiefe Kader von Ulm müde gemacht.
Beide Teams haben hart gespielt, letztlich hat sich Ulm aber mit einem ganz
starken letzten Viertel durchgesetzt.“
Thorsten Leibenath (Trainer ratiopharm Ulm) „Auch ich
muss den Fans ein Kompliment aussprechen. Das war über weite Strecken schwere
Kost, was wir gezeigt haben und dennoch wurden wir bedingungslos untersützt.
Das hatte sicherlich Einfluss auf das Spiel. Wir haben lange gebraucht, um die
Frankfurter Stärken in den Griff zu bekommen. Wichtig ist mir, dass wir das
Spiel erneut über die Verteidigung gewonnen haben.“
Zahlenspiele des Abends:
24 – Die letzten 24 Sekunden des letzten Viertels durfte
Aaron Kayser erstmalig Bundesliga Luft schnuppern. Der 19-Jährige war diese
Saison erst von den Chemnitz 99ers zu den Fraport Skyliners gewechselt und
hilft überwiegend in der ProB aus.
22 – Einmal mehr musste Quantez Robertson wieder als
Dauerbrenner auf dem Parkett dienen und ein Spiel über die volle Distanz gehen.
Dabei war es bereits das 22. Spiel seiner Karriere, welches er über 40 Minuten
auf dem Parkett verbracht hat.