Dienstag, 25. Oktober 2016

NBA Preview: Western Conference

Bild: NBA

Heute Nacht geht es los und passend dazu gibt es die Vorschau auf die Western Conference. Aber was können wir vom Westen erwarten?

Die Western Conference hatte einen turbulenten Sommer hinter sich. Drei Legenden haben sich verabschiedet: Kevin Garnett, Tim Duncan und Kobe Bryant. Zudem sorgten die Golden State Warriors gemeinsam mit Kevin Durant für den größten Diskussionsstoff des gesamten Sommers. Welche Auswirkungen hat dies alles auf das Gefüge innerhalb der NBA? Kann der Westen wieder den Titel zurückholen?

Northwest Division – „Interesting Division“
Normalerweise ist die Situation in der Northwest Division immer Glasklar gewesen. Seit 2010 dominieren die Oklahoma City Thunder die Division und ließen lediglich in der Saison 2014/15 den Portland Trail Blazers den Vortritt.

Aber auf dem ersten Blick lässt eine sichere Vorhersagekraft über den Sieger dieser Division nicht zu. Der zweite Blick mutmaßt einen Dreierkampf zwischen den Minnesota Timberwolves, Portland Trail Blazers und den Utah Jazz.

Für die erstgenannten Timberwolves wäre es der erste Divisionstitel in ihrer Vereinsgeschichte nach 2004, aber auch der verdiente Lohn für die Arbeit der letzten Jahre. Durch intelligente Trades sowie Draftpolitik verfügen die Timberwolves über einen talentierten Kader mit wenigen Schwächen. Außerdem konnten sie sich übern Sommer die Dienste von Tom Thibodeau, welcher der jungen Mannschaft auch noch das Verteidigungsgen einimpfen wird. Sollte dennoch nach einer Schwachstelle gesucht werden innerhalb der Truppe, dann findet er diese im Distanzwurf. Kein einziger Akteur im Kader hat über 40% von Downtown bisher getroffen.

Was dem anderen eine Problemzone ist, ist dem anderem ein Segen. So ähnlich werden sich das die Portland Trail Blazers denken. Mit Damian Lillard und CJ McCollum verfügen die Trail Blazers über ein sehr potentes Duo jenseits der 7.24m und der Punkteverteilung. Wenn das Duo heiß läuft, dann können sie über die Hälfte aller Punkte stemmen. Was aber auch ein Risiko birgt, wenn einer von den beiden einen schwachen Tag hat. Eine weitere Schwachstelle des Kaders ist, dass sie über keinen nennenswerten Verteidiger verfügt.

In diesem Dreierkampf scheinen wohl die Utah Jazz leicht die Nase vorne zu haben, denn keines der Probleme der beiden Konkurrenten sind bei den Utah Jazz vorhanden. Stattdessen können die Mannen aus der Mormonenhochburg mit einem variablen Kader dienen, welcher auch gleichzeitig Defensiv sehr stark wirkt nicht nur dank Rudy Gobert. Interessant wird die Minutenverteilung sein sowie die Reaktion von einigen Spielern, da sie nun weniger spielen werden als vergangene Spielzeit.

Gedanken über Russell Westbrook sich nicht machen muss, denn er ist nun der alleinige Superstar in Oklahoma. Seine Gedanken werden sich eher damit beschäftigen, ob er im Alleingang seine Thunder in die Playoffs führen kann. Außerdem wird er sich fragen inwieweit sich die neuen Spieler in das Spielsystem integrieren lassen wie Victor Oladipo oder Ersan Ilyasova.

Von all dem möchten die Denver Nuggets noch nix wissen, denn sie sind immer noch mitten im Rebuilt-Prozess. Diesen Sommer konnten sie noch mehr Talent nach Colorado dazu gewinnen, denn während des Drafts verfügten die Nuggets über drei Picks innerhalb der ersten zwanzig Picks. Getragen wird die Mannschaft weiterhin vom Dreiergespann: Danilo Gallinari, Emmanuel Mudiay und Jusuf Nurkic. Aber auch das Trio kann nicht die Schwachpunkte - in der Offensive sowie Defensive -  auffangen über die gesamte Mannschaft verfügt.

Pacific Divison – „Shocking Division“
Zwei Teams und ein gemeinsames Problem. Aber der Reihe nach: Kevin Durant steigt aus seinem Vertrag aus und ist frei verfügbar. Viele waren sich relativ sicher, dass Durant wieder zurück zu den Oklahoma City Thunder zurück kehrt nur zur besseren Konditionen. Aber dann die Schocknachricht: Die Golden State Warriors sichern sich die Dienste des Combo-Forwards. Vergangene Saison haben die Warriors noch den Fabelrekord der Chicago Bulls pulverisiert und nun fragt sich jeder: Sind die Warriors nun unschlagbar? Klare Antwort: Nein! Denn aufgrund der Akquisition von Kevin Durant mussten die Warriors einige Spieler gehen lassen und somit fehlt es an einer adäquaten Bank. Und somit teilen sie das gleiche Schicksal wie die Los Angeles Clippers. Denn die Clippers verfügen über ein ähnlich teures Trio mit Blake Griffin, DeAndre Jordan und Chris Paul und haben somit kaum finanziellen Spielraum für eine tiefe Bank. Nichtsdestotrotz gelten beide Mannschaften als heiße Anwärter für den Titel die beste Mannschaft im Westen zu werden.

Von diesem Titel träumen die Los Angeles Lakers, Phoenix Suns und Sacramento Kings, aber wissen auch das dieser noch weit weg ist. Die Los Angeles Lakers müssen sich erstmal mit dem Gedanken anfreunden, dass kein Kobe Bryant ihnen die Kohlen aus dem Feuer holen wird, sondern dass sie nun auf sich allein gestellt sind. In Arizona muss der Teamgedanke erst einmal implementiert werden, denn aktuell verfügt der Kader über mehr Egos als Teamplayer. Weiterhin auf der Suche nach der eigenen Identität sind die Sacramento Kings, aber mit dem Einzug ins neue Stadion „Golden 1 Center“ soll der erste Schritt gemacht werden in die richtige Richtung.

Southwest Division – „Old Man Division“
Was haben Pau Gasol, Zach Randolph und Dirk Nowizki gemeinsam?
Bild: Keith Allison
Richtig! Alle Drei sind über 35 Jahre alt und spielen immer noch Basketball auf höchsten Niveau.

Die San Antonio Spurs haben seit Jahren den Ruf weg, dass sie eine alte Mannschaft sei. Immer wieder straften sie ihre Kritiker ab und gewannen ein Spiel nach dem anderen. Nun ist Tim Duncan zwar in Rente gegangen, aber die San Antonio Spurs setzen weiterhin auf die Karte Erfahrung und haben sich die Dienste von Pau Gasol gesichert. Aber aufgrund der Erfahrung büßen die Spurs weiterhin in Punkto Athletik ein und sind somit weiterhin verwundbar gegen Mannschaften wie die Los Angeles Clippers oder Golden State Warriors.

Über einen großen Erfahrungsschatz verfügt auch die erste Fünf der Memphis Grizzlies. Aber die Chemie zwischen Randolph, Gasol und Conley stimmt einfach und so entlohnen die Grizzlies den letztgenannten fürstlich. Zudem konnten die Grizzlies einen zweiten Ballverteiler für ihre Starting Five mit Chandler Parsons gewinnen. Großes Fragezeichen bleibt die Bank der Grizzlies, denn diese verfügt über große Unerfahrenheit. Inwieweit der neue Trainer David Fizdale eine Balance findet, bleibt spannend.

Eine ähnliche Aufgabe steht Rick Carlisle bei den Dallas Mavericks bevor. Während des Sommers kamen einige neue Spieler dazu, welche neben defensiven Defizite haben, aber auch nach Integration ins Spielsystem schreien. Große Stärke der Mavs 2016/17 das sie nun über Athletik verfügen als in den Jahren zuvor und dadurch wird Platz für Schützen wie Dirk Nowitzki oder dem Neuzugang Harrison Barnes. Außerdem fanden die Verantwortlichen mit Andrew Bogut einen kongenialen Partner an die Seite von Dirk Nowitzki. Vieles erinnert im ersten Moment an das Meisterteam 2011, aber die Liga hat sich nun mal verändert und Dirk Nowitzki wird nicht jünger und somit bleibt der Meistertraum eine Illusion.

Den Traum von einer Meisterschaft hegen auch Anthony Davis und James Harden. Aber solange die Beiden – der eine New Orleans Pelicans und der andere die Houston Rockets – alleine ihre Teams tragen müssen, müssen sie weiter davon träumen und dies ist einfach Status Quo. Während Anthony Davis eines der vielseitigsten Spieler – allen voran in der Defensive – ist, wird James Harden durch den Trainerwechsel wie entfesselt wirken. Mike D‘ Antoni ist für seine schnelle Spielweise bekannt und hat mit James Harden den perfekten Zögling in seinen Reihen. Ähnliche Hoffnungen können sich die Pelicans ausmalen.


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