Dienstag, 10. Januar 2017

Hessenderbysieger

Bild: Fraport Skyliners
Immer wenn die Fraport Skyliners auf die Gießen 46ers treffen, kann die gewisse Rivalität gespürt werden. Dabei erlebten beide Mannschaften einen größeren Umbruch über den Sommer hinweg und kämpfen nun im Tabellenmittelfeld.

Unterschiedlicher hätte der Saisonverlauf beider Mannschaften bislang nicht verlaufen können. Während die Fraport Skyliners ihren Verjüngungsprozess fortsetzen und auf junge Spieler setzten, versuchten die Gießen 46ers eine bunte Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern zu finden. Bislang ging für beide Mannschaften die Rechnung nicht komplett auf und beide Teams auf und beide Teams kämpfen im Tabellenmittelfeld. Für die Fraport Skyliners kam es sogar durch die Doppelbelastung mit der FIBA Champions League knüppeldick, sodass bereits das Abstiegsgespenst kurz seine Runde gemacht hatte. Aber intelligente Nachverpflichtungen gaben eine neue Hoffnung auf eine solide Rückrunde. Aber genug mit der Vorgeschichte nun zum Spiel selbst.

Viertel 1 (21:16)
Ausverkaufte Hütte in der Fraport Arena und die Stimmung ist dementsprechend bereits da. Die Fans spüren bereits, dass es eine intensive Partie wird. Aber die Mannschaft von Gordon Herbert wollte lieber seinen Fans zeigen, dass in der Mannschaft einiges an Potenzial schlummert. Gut eingestellt konnten die Fraport Skyliners schnell eine 11:3 Führung für sich behaupten und zwangen Denis Wucherer zur ersten Auszeit. Mit den richtigen Worten an seine Mannschaft konnte sich die Gießner von diesem Blitzstart wieder erholen. Aber die Skyliners zeigten ihre alte Stärke: Intensität. Somit konnten sie den Gegenangriff abwehren und sich wieder die Führung zurückerobern.

Viertel 2 (12:12)
Intensität ist auch das Schlagwort des zweiten Viertels. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter Parkett in dieser Phase der Partie. Zwar hatten die Gießen 46ers das bessere Wurfglück und konnten die Partie wieder ausgleichen. Gordon Herbert hatte noch ein Ass im Ärmel in Köcher und schickte die kleinstmögliche Aufstellung aufs Parkett. Eine Phase der Partie in der Shavon Shields mit seinen 2.01m der größte Mann auf dem Feld in den Reihen der Fraport Skyliners. Von diesem Kniff überrascht konnten die Hausherren ihren Vorsprung wieder auf fünf Punkte zurück erobern.

Viertel 3 (15:10)
Zwar gehörten die ersten vier Punkten nach der Halbzeit den Frankfurtern, aber dennoch hatte es den Anschein das die Partie zum Kippen drohte. Angeführt von ihrem Teamkapitän Cameron Wells versuchten die Gießen 46ers die Partie für sich zu entscheiden. Aber der Rookie der Hinrunde Shavon Shields hatte etwas dagegen und leitete mit seinen Dreier einen 11:0 Run für seine Skyliners ein. Abermals war es wieder Cameron Wells auf Gießner Seite, welcher den Vorsprung wieder schrumpfen ließ und dennoch hatten die Skyliners eine zweistellige Führung nach 30 Minuten.

Viertel 4 (17:23)
Im letzten Spielabschnitt warf Denis Wucherer alles nochmals in die Waagschale und motivierte seine Mannschaft nochmals besonders. Dabei schien die Mannschaft die Worte seines Trainers besonders verstanden zu haben und kämpften sich Punkt um Punkt zurück in die Partie. Die Spieluhr zeigt noch 1:32 zu spielen und ein Dreier von Cameron Wells gab den Gießen 46ers wieder Hoffnung. Spielstand zu diesem Zeitpunkt 59:57 für die Hausherren. Nun packten die Fraport Skyliners wieder ihre Waffe Intensität aus. Allen voran Quantez Robertson gewährte den Gießener kein Durchkommen in Richtung Korb. Seine Freiwürfe am kurz vor Ende der Partie sorgten am Ende für einen hochverdienten Derbysieg der
Fraport Skyliners.


Top des Spiels
Mit seinen vierzehn Punkten und fünf Rebounds hat Shawn Huff ein eindrucksvolles Debüt hinterlassen. Selbstverständlich war es erst das erste Spiel vom finnischen Nationalspieler im Dress, dennoch wirkte der 32-jährige Forward wie ein längeres Mitglied des Teamverbundes. Allein sein Zusammenspiel zwischen ihm und Kwame Vaughn oder Shavon Shields wirkten bereits sehr einstudiert. Sollte Huff die nächsten Spiele an dieser Leistung anknüpfen können und die Skyliners können die Intensität wieder hochhalten, dann sind die Playoffs – somit Wunschziel von Gunnar Wöbke – nicht fern.

Flop des Spiels
Eigentlich ist das Guard-Duo zwischen Cameron Wells und Skyler Bowlin die größte Waffe, welche die Gießen 46ers in ihrem Repertoire haben. Aber an diesem Sonntagnachmittag war Cameron Wells komplett auf sich allein gestellt. In seinen knapp 17 Minuten Spielzeit steuerte Skyler Bowlin lediglich zwei Punkte dabei und lag damit deutlich hinter seinem Saisonschnitt. Möchte Gießen die Playoffsplätze in Zukunft nicht aus den Augen verlieren, dann sollte Bowlin sich solche Aussetzer nicht mehr leisten und weiterhin als tatkräftige Unterstützung für Cameron Wells auftreten.

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