Montag, 12. Dezember 2016

Coup zum Jubiläum

Bild: Holger Anhorn
Vor fünf Jahren wurde die ratiopharm Arena mit dem Spiel gegen Oldenburg eingeweiht und damals gewann ratiopharm Ulm deutlich. Fünf Jahre später wiederholten die Korbjäger es und bezwangen Brose Bamberg deutlich.

Bereits im Vorfeld der Partie sorgte das Hallenjubiläum für gewisse Vorfreude bei den Ulmer Korbjägern. Auch die vorzeitige Vertragsverlängerung von Thorsten Leibenath um zwei weitere Jahre sollte einen gewissen Schwung in die Partie bringen. Aber das i-Tüpfelchen des Abends setzte der Kapitän persönlich: Er bleibt bis mindestens 2019 in der Donaustadt. „Natürlich überträgt sich die gesamte positive Atmosphäre von den Rängen aufs Spielfeld und gibt einen nochmals einen Schub“ so Per Günther selbst nach dem Spiel. Nun aber zum Spielverlauf selbst.

Viertel 1 (20:16)
Der bereits erwähnte Schub, welchen Per Günther meinte, war bereits in den ersten Minuten der Partie zu bemerken. Ulm war einfach präsenter und wirkte top vorbereitet in die Partie. Bamberg war bereits anzumerken, dass die Partie gegen Ulm bereits die 24. Partie innerhalb von drei Monaten ist. Schnell hatte ratiopharm Ulm sich einen kleinen Vorsprung erarbeitet, aber kleine Systemänderungen von Bamberg-Trainer Andrea Trinchieri ließen die Bamberger wieder ins Spiel kommen. Sechs Punkte von Tim Ohlbrecht innerhalb von kürzester Zeit machten die Aufholjagd des amtierenden deutschen Meister zunichte.

Viertel 2 (22:21)
Auch im zweiten Viertel ließ Ulm den Angriff der Bamberger im Keim ersticken und übernahm immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Nach 12 gespielten Minuten sorgte Tim Ohlbrecht mit seinen zwei Freiwürfen für die erste zweistellige Führung seiner Mannschaft. Anschließend kam es zum offenen Schlagabtausch beider Mannschaften. Ein 2:9 Lauf von Brose Bamberg ließ die 150 angereisten Gästefans nochmals hoffen, dass ihre Mannschaft das Spiel dreht. Aber am Ende ging es dennoch mit einem fünf Punkte Defizit in die Kabine.

Viertel 3 (16:14)
Wie bereits zu Beginn der Partie kam ratiopharm Ulm mit deutlich mehr Schub aus der Kabine und hatte einen 11:4 Lauf und ließ somit den Vorsprung auf über 14 Punkte anwachsen. Aber ein 0:8 Lauf der Bamberger ließ den Vorsprung wieder zurück auf sechs Punkte schmelzen. Zudem zeigte Ulm einmal mehr ihre Kämpferfähigkeiten rettete einen sieben Punkte Vorsprung ins letzte Viertel.

Viertel 4 (20:12)
Abermals gehörten die ersten fünf Punkte des Viertels ratiopharm Ulm. Der Bann der Bamberger schien ebenfalls gebrochen zu sein, denn immer mehr häufiger verfallen sie in Einzelaktionen bzw. spielen ihre Systeme nicht ordentlich durch. Ebenfalls war auch bereits zu merken, dass die Beine immer schwerer wurden trotz einer möglichst ausgeglichenen Rotation vom italienischen Trainer Andrea Trinchieri. Einziger Lichtblick für ihn waren die Würfe von Janis Strelnieks und Daniel Theis. Auf der anderen Seite sorgten immer wieder die Aktionen von Tim Ohlbrecht oder Raymar Morgan für Kopfweh. Am Ende gewann Ulm hochverdient die Partie mit 16 Punkten Unterschied und bleibt somit ungeschlagen in der Liga.

Top des Spiels
Eigentlich müsste hier die gesamte Ulmer Mannschaft stehen, aber am Ende steht hier: Tim Ohlbrecht. Mit seiner Korbpräsenz und einem weichen Handgelenk von außen hat er immer wieder in der Bamberger Verteidigung für Verwirrung gesorgt. Mit seinen 19 Punkten war er am Ende ein maßgeblicher Faktor für den ersten Sieg nach 1093 Tagen einer Ulmer Mannschaft gegen Brose Bamberg. 


Flop des Spiels
Schlussendlich fällt hier die Entscheidung auf den französischen Nationalspieler Fabien Causeur. Immer wieder zeigte er in der Liga und in der Euroleague, dass er ein Leitwolf ist und bereits das komplexe Systemkonstrukt von Andrea Trinchieri verstanden hat. Aber am heutigen Spieltag war der Franzose fast komplett abgemeldet. In seinen 23 Minuten Spielzeit konnte er lediglich zwei Punkte und zwei Vorlagen verbuchen. Im Vergleich zu seiner bisherigen gezeigten Leistung ist dies unterdurchschnittlich. 

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